Mountainbike-Unfälle steigen stark an

Der Mountainbike-Trend führt zu einem massiven Anstieg der Unfallzahlen: Gemäss aktueller UVG-Statistik sind es rund 13'000 pro Jahr (+ ca. 120% in den vergangenen zehn Jahren). Die Suva und die BFU appellieren mit dem Mountainbike-Kodex für ein sicherheitsorientiertes und eigenverantwortliches Naturerlebnis.

Depositphotos, ljsphotography

Mountainbiken ist ein Sporterlebnis mit Natur pur. Für echte Bike-Fans das Grösste überhaupt. Doch jedes Jahr verunfallen viele Mountainbikerinnen und Mountainbiker auf Bergpfaden und Waldwegen. 13’000 Unfälle ereigneten sich gemäss Statistik der Unfallversicherung (UVG) im Jahr 2020. Gemäss den Hochrechnungen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), welche alle Bevölkerungsgruppen umfasst, sind es sogar 19’000 Mountainbike-Unfälle, schreibt die Suva. Das seien doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Das Durchschnittsalter der Verunfallten liege bei über 50 Jahren.

Mehr Sportlerinnen und Sportler bedeuten mehr Unfälle

Der massive Anstieg der Unfälle ist einerseits darauf zurückzuführen, dass in der Pandemie mehr Menschen diesen Sport ausgeübt haben, andererseits hält der Trend auch nach der Pandemie weiterhin an, wie die Suva betont. Ebenso trage die Verfügbarkeit von E-Mountainbikes zur Beliebtheit des Sports in den Bergen bei. «Die Zunahme der Bikenden und die steigende Beliebtheit von anspruchsvollen Trails führen zu mehr Unfällen. Deshalb ist ein sicherheitsorientiertes Verhalten und das Respektieren der eigenen Grenzen umso wichtiger», erklärt Christoph Müller, Mountainbike-Experte der BFU.

Ehrliche Selbsteinschätzung und Grenzen respektieren

Aus den Unfallmeldungen werde klar, dass sich zwei Drittel der Unfälle ohne Beteiligung eines weiteren Gegenstandes oder Menschen ereignen, so die Suva. «Vielfach überschätzen sich die Sportlerinnen und Sportler und gehen über ihre Grenzen», bestätigt Müller. Um bis zum Ende der Route konzentriert zu bleiben, ist laut dem Experten die körperliche und mentale Verfassung wichtig. «Schon eine einzige Sekunde der Unaufmerksamkeit kann zu einem Sturz mit gravierenden Folgen führen», erklärt Müller.

Schutzausrüstung unverzichtbar

Wer sich korrekt ausrüste, reduziere sein Unfallrisiko oder vermindere die Unfallfolgen. Am wichtigsten: der Helm. Eine Sportbrille verhindere Augenverletzungen. Langfingerhandschuhe würden bei einem Sturz die ganze Hand schützen. Helle, reflektierende Kleidung erhöhe zudem die Sichtbarkeit im Verkehr. Je nach Schwierigkeitsgrad der Strecke seien weitere Schutzausrüstungen für Knie, Ellbogen und Rücken sinnvoll.

Um die Bergwelt und Natur vollumfänglich und möglichst verletzungsfrei zu geniessen, lohnt es sich, die Regeln des MTB-Kodex einzuhalten. Das sind laut Suva:

  • Zeige Respekt: Grüsse und bedanke dich; gewähre zu Fussgehenden den Vortritt
  • Schütze Dich: Trage Helm, Brille, Handschuhe sowie weitere Schutzausrüstung; Warte dein Bike regelmässig
  • Bleibe auf dem Weg: Respektiere Wegsperrungen und Fahrverbote; Fahre keine Abkürzungen
  • Trage Sorge zur Umwelt: Nimm Rücksicht auf Tiere und Pflanzen; Schliesse Zaundurchgänge
  • Hinterlasse keine Spuren: Vermeide blockierte Räder; nimm deinen Abfall mit
  • Kenne deine Grenzen: Fahre konzentriert und vorausschauend; Passe deine Geschwindigkeit der Situation und deinem Können an.

Mehr Infos zum Thema Sicherheit beim Mountainbiken unter www.suva.ch/mtb und bfu 

 

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