Nationales Flugrouten-Netz für Helikopter wird ausgebaut
Das bisher von der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega und der Luftwaffe genutzte Flugnetz «Low Flight Network» wird laufend ausgebaut. Es wird in Zukunft auch anderen Luftrettungsunternehmen sowie Polizeikräften zur Verfügung stehen.
Das Low Flight Network (LFN) entstand ursprünglich auf Initiative der Rega und der Luftwaffe. Das Ziel: Dank einem schweizweiten Netzwerk aus Instrumentenflugrouten sollen Helikopter-Crews auch bei schlechtem Wetter wichtige Flüge, wie zum Beispiel Rettungseinsätze oder Versorgungs- und Evakuationsflüge im Katastrophenfall, durchführen können. Das bestehende Netz wird nun in den nächsten Jahren weiter ausgebaut und ergänzt.
So werden vor allem auf der West-Ost-Route im Jura und Wallis bzw. in der Westschweiz weitere Flugstrecken geschaffen. In Zukunft wird es laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt auch anderen Luftrettungsunternehmen sowie Polizeikräften zur Verfügung stehen, sofern deren Helikopter entsprechend ausgerüstet und die Crews dafür qualifiziert sind.
Grundsätzlich sei vorgesehen, dass der Bund die Kosten für das Streckennetz und diejenigen An- und Abflugpunkte übernimmt, die im nationalen Interesse liegen. Bei regionalen Ansprüchen oder Spezialinteressen (beispielsweise bei der Anbindung von Regionalspitälern sowie Anbindung von Rega-Basen) sollen die Kantone oder die Nutzer die Finanzierung übernehmen. Neben der Rega und der Luftwaffe sollen auch andere Anbieter von Rettungsflügen das LFN nutzen können, sofern die Einsätze nationalen Interessen dienen, deren Helikopter entsprechend ausgerüstet und die Crews für Flüge nach Instrumentenflugverfahren ausgebildet und zugelassen sind.
Was ist das Low Flight Network?
Das Low Flight Network (LFN) kann mit einem (allerdings nur selten befahrenen) Autobahnnetz verglichen werden. Auf vordefinierten Strecken können Helikopter auch bei schlechten Sichtverhältnissen im Instrumentenflug beispielsweise vom Tessin nach Luzern oder Zürich fliegen. Neu am LFN ist, dass diese Flüge auch in tieferen Lufträumen durchgeführt werden können, die sonst nur für den Flugverkehr nach Sichtflugregeln (VFR) vorgesehen sind und nur bei ausreichenden Sichtverhältnissen beflogen werden dürfen. Dank dem LFN sind auch bei Schlechtwetter medizinische Rettungsflüge, aber auch Helikopteroperationen im Dienste der nationalen Sicherheit möglich. Um von der «Autobahn» zu einem Spital zu gelangen, verfügt das LFN über sogenannte PinS (Point in Space). Diese virtuellen Punkte über einem Spital oder über einem Flugplatz erlauben einen direkten Anflug mittels GPS-Technologie. Von diesem virtuellen Punkt aus kann der Helikopter zur Landung ansetzen, für diesen letzten, kurzen Streckenabschnitt müssen allerdings ausreichende Sichtverhältnisse vorhanden sein. Es handelt sich somit nicht um ein «Blindlandesystem», wie man es von den grossen Flughäfen und Flächenflugzeugen kennt.
Quelle: Bazl