Nationalstrassennetz: Keine Sicherheitsmängel
Das Bundesamt für Strassen hat den zweiten Bericht zum Zustand des Nationalstrassennetzes publiziert. Dieser kommt zum Schluss, dass sich das Netz weiterhin in einem guten Gesamtzustand befindet. Um diesen Zustand halten zu können, werden künftig tendenziell mehr Investitionen in den Unterhalt nötig sein, wie das Astra schreibt.
Der aktuelle Zustandsbericht zeigt, dass sich das Nationalstrassennetz weiterhin in einem guten Gesamtzustand befindet und gut instandgehalten wird. Aufgrund der Alterung der Nationalstrassen, der zunehmenden Belastung und des Wachstums des Netzes – wegen der Netzfertigstellung und der Übernahme von rund 400 Kilometern Kantonsstrassen durch den Bund per 2020 – werden die Unterhaltskosten tendenziell steigen. Das Stimmvolk hat mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) die Voraussetzungen geschaffen, um die benötigten Finanzen zu sichern. Das Bundesamt für Strassen (Astra) werde künftig die zur Verfügung stehenden Mittel noch zielgerichteter und effizienter einsetzen, die Spielräume in Normen und Standards beim Unterhalt besser ausnutzen und damit den Gegenwert je investierten Franken maximieren, heisst es in der Pressemeldung.
Fahrbahn und Belag: 1% als kritisch bewertet
Die Zustandserfassung umfasste die Fahrbahnen und Beläge, Kunstbauten, Tunnel und Untertagebauten sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen. Bei den Fahrbahnen und Belägen wurden fast 95 Prozent als gut oder mittel bewertet, 4 Prozent als ausreichend und 1 Prozent als kritisch (kritisch = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Es wurden keine als schlecht klassifizierten Fahrbahnen und Beläge festgestellt, welche dringliche Massnahmen erfordern würden.
Bei den Kunstbauten sind 89 Prozent als gut oder akzeptabel, 10 Prozent als beschädigt (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 1 Prozent als schlecht bewertet (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Als alarmierend (würde dringliche Massnahmen erfordert) wurde keine Kunstbaute eingestuft. Die Sicherheit ist denn auch bei den als schlecht bewerteten Kunstbauten jederzeit gewährleistet. Um langfristig ein gutes Qualitätsniveau zu halten, wolle der Bund verstärkt in den Unterhalt der Kunstbauten investieren, teilt das Astra mit.
Tunnels und Untertagbauten: 4% als schlecht bewertet
80 Prozent der Tunnels und Untertagbauten sind in einem guten oder akzeptablen Zustand, 16 Prozent beschädigt (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 4 Prozent schlecht bewertet (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Auch hier wurde kein Bauwerk als alarmierend eingestuft. Bei den Betriebs- und Sicherheitsanlagen sind 20 Prozent der Anlagen als gut und 80 Prozent als annehmbar bewertet worden. Dies widerspiegelt das hohe Sicherheitsniveau der schweizerischen Nationalstrassen, wie das Astra betont.
Weiter zeigt der Bericht erstmals auch den Stand des Ausbaus des Nationalstrassennetzes bezüglich Verbesserung des Verkehrsflusses, des Umweltschutzes (Lärm- und Gewässerschutz, Wildtierkorridore) und Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit (z.B. Verbesserung Tunnelsicherheit, Schwerverkehrskontrollzentren, Schutz vor Naturgefahren).
Quelle: Pressemeldung Astra