Naturgefahren: Bund will Alarmierungskette vervollständigen

Der Bund warnt und schützt die Bevölkerung vor Naturgefahren. Angesichts des Klimawandels und neuer Risiken verstärkt er diesen Schutz durch zusätzliche Massnahmen.

Foto: Kapo SG

Im Rahmen des Projekts Optimierung von Warnung und Alarmierung bei Naturgefahren (Owarna) verbessern Bund und Kantone laufend ihre Zusammenarbeit sowie Vorhersagen und Warnungen bei Naturereignissen. Das Ziel ist, Opfer und Schäden möglichst zu verhindern. Auf Stufe Bund koordiniert der Lenkungsausschuss Intervention Naturgefahren (Lainat) die Tätigkeit der verschiedenen Bundesstellen. An seiner Sitzung vom 18. April 2018 hat der Bundesrat vom periodischen Bericht des Lainat über den Stand von Owarna Kenntnis genommen und Mittel zur Umsetzung der darin enthaltenen Massnahmen gesprochen, wie mitgeteilt wurde.

Alarmierung ausbauen

Der zweite Owarna-Nachfolgebericht zeige, dass die Schweiz heute dank der umgesetzten Massnahmen und des Engagements der Ämter und Fachstellen bei drohenden Naturereignissen über eine gut funktionierende Warn- und Alarmierungskette verfüge. Um das bisherige Niveau zu halten, seien aber weitere Anstrengungen notwendig: So müsse diese Kette vervollständigt und angepasst werden, um mit den neuen Kommunikationsmitteln und -technologien und den gestiegenen Ansprüchen bezüglich Verfügbarkeit und Genauigkeit der Informationen über Naturgefahren Schritt zu halten.

Extremereignisse: koordiniertes Monitoring

Es zeichne sich ab, dass in den kommenden Jahren Ereignisse wie Stürme, Hochwasser oder Massenbewegungen häufiger und grösser respektive intensiver würden. Solchen Extremereignissen will der Bund mit einem national koordinierten Monitoring sowie dem Ausbau der Vorhersage- und Warntätigkeit begegnen und Massenbewegungen neu in die Warnung aufnehmen, wie er wissen lässt. Zudem werde das meteorologische Warnsystem weiter verbessert, um Warnungen örtlich präziser auszugeben und künftig auch auf mögliche Auswirkungen fokussieren zu können. Der Bundesrat hat für diese Massnahmen für den Zeitraum von 2019 bis 2023 insgesamt 17,3 Millionen Franken für Investitions- und Betriebskosten gesprochen sowie 9,5 Stellen bewilligt.

Naturgefahrenfachstellen des Bundes und ihre Zuständigkeiten

Im Lainat sind folgende Naturgefahrenfachstellen des Bundes zusammengeschlossen:

  • Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs): Das Babs betreibt die Nationale Alarmzentrale, ist verantwortlich für den Bundesstab Bevölkerungsschutz und konzipiert, entwickelt und betreibt technische Systeme für Warnung, Alarmierung und Verbreitung von Verhaltensanweisungen an die Bevölkerung und die Medien. www.babs.admin.ch 
    Das Bundesamt für Umwelt (Bafu): Schutz vor Naturgefahren im Bereich hydrologische Vorhersagen, Warnung der Bevölkerung vor Hochwasser, damit verbundenen Massenbewegungen sowie vor Waldbrandgefahr. www.bafu.admin.ch
    Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz: Überwacht das Wettergeschehen, analysiert Wetter- und Klimadaten, erstellt Wetterprognosen und warnt Behörden und Bevölkerung vor Gewitter, Wind, Regen, Hitze, Frost, Schneefall und Strassenglätte. www.meteoschweiz.admin.ch
    Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich: Überwacht Erdbebenaktivität in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland. Beurteilt Erdbebengefährdung und informiert bei Erdbeben über Ort, Stärke und mögliche Auswirkungen. www.seismo.ethz.ch
    WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF: Beurteilt Lawinengefahr und gibt im Winter täglich Lawinenbulletin heraus. Unterstützt Bafu mit Informationen über Schneewasserressourcen bei Warnung vor Hochwasser. www.slf.ch

Quelle: Bund

Vergleiche auch Artikel „Keine einheitlichen Unwetterwarnungen

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