Neue Belege zu strukturellem Rassismus
Diskriminierung am Arbeitsplatz macht krank. Dass struktureller Rassismus in der Schweiz in einigen Arbeitsbereichen Realität ist, zeigt eine neue Grundlagenstudie, zu welcher die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) neue Ergebnisse publiziert hat.
Eine Grundlagenstudie des Schweizerischen Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (SFM) im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) liefert dem Bundesrat zufolge zum ersten Mal Daten zu über 300 Forschungsarbeiten und Interviews mit 25 Experten aus der Wissenschaft und Praxis zu strukturellen Rassismusfragen.
Die Studie kommt zum Schluss, dass es insbesondere in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Behörden und Einbürgerung sowie teilweise bei der sozialen Sicherung und bei Polizei und Justiz solche Tendenzen gibt.
Perspektivenwechsel
Auch wenn noch viele Wissenslücken zum Vorkommen und zur Wirkung von strukturellem Rassismus bestehen, liefert die Studie wichtige Fakten. Sie ist eine Einladung an Wissenschaft und Behörden sowie weitere Akteure und Akteurinnen der Rassismusbekämpfung, Wissenslücken zu schliessen und Massnahmen zu planen.
In ihre Schlussforderungen fordert die FRB einen Perspektivenwechsel. Gefordert seien nebst Massnahmen in den entsprechenden Bereichen auch Haltungsänderungen bei Personen oder Unterstützung von Betroffenen, die gezielt einen strukturellen Rassismus bekämpfen. Konkret brauche es mehr Stellen und Personen, die über Wissen und Ressourcen verfügen, um Massnahmen anzustossen. Fragen, die sich dabei stellen, seien, wer in welchen Institutionen arbeite und welche Abläufe und Regeln eine ausgrenzende Wirkung hätten.
Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern