Neue Notruf-App: schnell geortet

Das Ostschweizer-Polizeikonkordat sowie die Kantone Freiburg und Waadt haben unter dem Lead der Ostschweizer die neue Notruf-App „retteMi“ entwickelt. Sie bietet die Möglichkeit, in Not geratene Menschen zu orten und diesen dadurch schnelle Hilfe zukommen zu lassen, wie die Testphase gezeigt hat.

Die neue Notruf-App.

In der Schweiz werden pro Jahr rund drei Millionen Notrufe abgesetzt. Zwei Drittel davon gehen von Handys aus – Tendenz zunehmend. Bei Anrufen vom Festnetz aus kann die Notrufzentrale den Standort des Hilfesuchenden lokalisieren. Bei Mobiltelefonen sei dies bisher nur beschränkt möglich gewesen, schreibt die Kantonspolizei (Kapo) St. Gallen. Eine neue Softwarelösung, die aus zwei Teilen besteht, behebt das Problem:

  • Notruf-App „retteMi.ch“ (Auslösung eines Notrufs ab dem Handy resp. Notruf-App der hilfesuchenden Person)
  • Smartlocator (Versand einer SMS von der Notrufzentrale an die hilfesuchende Person)

Wie funktioniert das?

Und so funktioniert die Anwendung: Die Notrufzentrale kann eine SMS an die hilfesuchende Person senden. Bestätigt diese den verschickten Link, wird der Standort automatisch dem Disponenten im sogenannten Smartlocator (Web-Lösung) in der Notrufzentrale übermittelt. Hat der Bürger die kostenlose Notruf-App „retteMi.ch“ bereits vorgängig auf seinem Smartphone installiert, wird er bei entsprechender Wahl der Notrufnummern 112 (internationaler Notruf), 117 (Polizei), 118 (Feuerwehr) oder 144 (Sanität) auf der App automatisch mit der zuständigen Notrufzentrale verbunden und sein aktueller Standort wird übermittelt. Dies spart den Rettungskräften wichtige Zeit. Denn hilfsbedürftige Personen, die nicht wissen, wo sie sich aufhalten, können mit der Ortungsfunktion der App rasch gefunden werden, wie die Kapo schreibt.

Test bestätigt Erfolg

Eine Testphase hat laut Kapo gezeigt, dass mehrere Personen schnell geortet und gerettet werden konnten. Drei Beispiele: Vier Jugendliche mussten in den Bergen Freiburgs geortet werden und konnten anschliessend durch die Rega gerettet werden. In der Testphase konnte die Kantonspolizei rasch einen verunglückten Motorradfahrer orten, aber ein Segelflugzeug-Piloten, der sich zu einer Notlandung gezwungen sah. Und auch das gibt es: Eine Patientin, die aus einer psychiatrischen Anstalt geflohen war, hatte die Blaulichtorganisation schnell wieder aufgegriffen.

Ortung über diverse Positionsquellen

Die neue Anwendung des Ostschweizer-Polizeikonkordats und der Kantonspolizei Freiburg und Waadt ermöglicht die Ortung des Anrufers über die Kombination diverser Positionsquellen (GPS, GMS-Ortung, WLAN-Netze). Voraussetzung für eine Ortung sei selbstverständlich der Empfang und die Funktionsfähigkeit des Smartphones. Die App steht im App-Store auch für Windows und Android-Geräte zur Verfügung.

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