Noch nie trugen so viele Schneesportler einen Helm

Die Erfolgsgeschichte des Schneesporthelms setzt sich fort: Im vergangenen Winter trugen 87 Prozent aller Ski- und Snowboardfahrer auf Schweizer Pisten einen Helm – so viele, wie nie zuvor. Das zeigt die Erhebung der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung. Erstmals erhoben wurde die Helmtragquote auf den Schlittelwegen. Hier zeigte sich, dass jeder zweite Schlittler seinen Kopf mit einem Helm schützt.

Rund ein Drittel der Kopfverletzungen kann durch das Tragen eines Helmes verhindert werden
Rund ein Drittel der Kopfverletzungen kann durch das Tragen eines Helmes verhindert werden

Die bfu-Erhebung hat in der Saison 2012/2013 eine Tragquote von 87 Prozent ergeben – gemessen an den 16% von 2002/03 eine beeindruckende Steigerung. Betrachtet man ausschliesslich die in der Schweiz wohnhaften Personen, liegt die Quote sogar bei 90 %. Unterschiede zeigen sich nach wie vor zwischen den Sprachregionen: Tragen auf Deutschschweizer Pisten 91% der Schneesportler einen Helm, sind es in der Romandie mit 76% deutlich weniger.

Erstmals wurde auch die Tragquote von Schutzausrüstungen auf Schweizer Schlittelwegen erhoben. Die Hälfte der Schlittler und Rodler trug einen Helm. Kinder im Alter von 7–12 Jahren waren am häufigsten mit einem Helm unterwegs, Erwachsene zwischen 26 und 30 am seltensten. Die Erhebung ergab zudem, dass die meisten Sportler beim Schlitteln eine Schneesport- oder Sonnenbrille trugen. Bremshilfen an den Schuhen wurden hingegen leider kaum verwendet, obwohl beispielsweise Sohlen mit Spikes das Bremsverhalten spürbar verbessern würden.

Mehr als zwei Millionen in der Schweiz wohnhafte Personen fahren Ski oder Snowboard. Die Kehrseite des Vergnügens: pro Jahr verunfallen rund 65’000 dieser Schneesportler (Ski: 51’000 / Snowboard: 14’000) und müssen ärztlich behandelt werden. Hinzu kommen knapp 8000 verletzte Schlittler und Rodler. Etwa 15 Prozent der Verunfallten verletzen sich am Kopf. Rund ein Drittel der Kopfverletzungen kann durch das Tragen eines Helmes verhindert werden; er hilft zudem, die Unfallschwere zu reduzieren.

Aber nicht nur der Kopf braucht beim Skifahren Schutz. Rund die Hälfte der Verunfallten verletzt sich an Knien, Beinen oder Füssen. Die korrekte Einstellung der Skibindung kann dazu beitragen, solche Verletzungen zu vermeiden. Die bfu lanciert deshalb schon zum 23. Mal ihre Skivignetten-Aktion, um möglichst viele Wintersportler zu einer Bindungskontrolle bei einem Sportfachhändler mit entsprechendem Prüfgerät zu motivieren. Besonders wichtig ist diese für Kinder in der Wachstumsphase. Entscheidend für die richtige Einstellung sind nämlich Alter, Grösse und Gewicht der Skifahrer, Sohlenlänge sowie Fahrstil: schnell/aggressiv oder langsam/zurückhaltend. Ist die Bindung richtig eingestellt, klebt die Fachperson zur Bescheinigung eine bfu-Vignette auf einen Ski und druckt der Kundschaft einen Beleg mit den Einstellwerten aus, den sie aufbewahren sollte. Welche Fachgeschäfte bei der Skivignetten-Aktion mitmachen, sehen Sie in dieser Übersicht.

Erhebungen der bfu zum Thema:

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