Passenden ERP-Berater finden

Viele Unternehmen fragen sich, ob sie ihr ERP-System erweitern oder erneuern sollen. Wird die alte Lösung den Anforderungen noch gerecht? Sollten die Mitarbeiter im Aussendienst mobilen Zugriff haben? Sind die Reporting-Funktionen noch auf dem neusten Stand?

Passenden ERP-Berater finden

Die Neuerungen des Marktes und zahlreiche offene Fragen sorgen dafür, dass sich viele Firmen früher oder später an einen ERP-Berater wenden. Die folgenden Ausführungen zeigen, wie Unternehmen im riesigen Wald der unterschiedlichsten Angebote und Dienstleistungen den für sie passenden Service und richtigen Begleiter auf dem Weg zum neuen oder erneuerten ERP­-System finden.

Eine Reise durch das Universum der ERP-Berater

Die Beraterbranche ist nicht so leicht zu überschauen, genaue Zahlen sind schwer zu evaluieren und es gibt keinerlei Vorgaben in Sachen Beratungsausbildung. Der Markt für ERP-Auswahlberater ist ausserdem sehr heterogen. Er wird von zwei Gruppen dominiert:

  1. Gruppe 1: Stark marketinggetriebene Beratungen, die in erster Linie auf den «Lead-Fang» aus sind. Hier müssen sich Hersteller registrieren und kostenfrei Informationen zur Verfügung stellen, die Berater sonst mühevoll sammeln müssten. Diese Infos werden vom Berater an die suchenden Unternehmen verkauft.
  2. Gruppe 2: Beratungshäuser, die sehr standardisiert vorgehen. Das sind diejenigen, die mit Auswahlplattformen, Fragenkatalogen, Pflichtenheften und Ähnlichem arbeiten. Nachteil: Standardkataloge decken Realitäten in den Betrieben nicht ausreichend ab. Je mehr Fragen es gibt, desto höher ist die Komplexität des Systems. Bedeuten aber mehr Funktionen auch eine höhere Sicherheit in allen Eventualitäten? Dieses vermeintliche Streben nach Sicherheit führt oftmals zu einem unnötig aufgeblähten System.

Doch trotz aller Warnungen und Schwierigkeiten gibt es sehr kundenorientierte und leistungsstarke Consultants, die Ratsuchenden ihre Fragen umfassend und effektiv beantworten. Als besonders seriös gelten beispielsweise universitätsnahe Beratungshäuser. Essenziell ist, dass der ERP-Berater glaubhaft darlegen kann, dass er selbst an die Passgenauigkeit und Effizienz der jeweiligen ERP-Lösung glaubt.

Die 3 wichtigsten Aspekte bei der Auswahl ihres ERP-Beraters

  1. Referenzen. Bei den Referenzen geht es darum, herauszufinden, ob der Berater oder die Beraterin zuvor bereits ähnliche Projekte in derselben Branche umgesetzt hat. Falls ja, gilt es zu klären, was das für Projekte waren und welche Hersteller warum ausgewählt wurden. Am besten nehmen Sie Kontakt mit den Endkunden und Herstellern auf und informieren sich über das jeweilige Projekt. Weisen Projekte eine Vielfalt bei der Softwareauswahl auf, spricht das für die Qualität des Beraters.
  2. Erfahrung. Wo hat der Berater bereits gearbeitet und Erfahrungen gesammelt? Unternehmen sollten stets darauf achten, wo und für wen der Berater zuvor tätig war. Ist ein ehemaliger Arbeitgeber beispielsweise SAP und lässt sich eine Häufung an SAP-Projekten erkennen, kann er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht objektiv oder neutral beraten. In vielen Fällen erhalten Berater ausserdem Provisionen von ERP-Herstellern, wenn sie einen Auftrag vermitteln. Häufig ist ein Eigeninteresse vorhanden, eine Lösung des alten Arbeitgebers zu verkaufen – sei es aus alter Verbundenheit oder aus finanziellen Gründen.
  3. Auskünfte der ERP-Hersteller. Unternehmen sollten selbst den Hersteller kontaktieren und mit ihm besprechen, ob deren Lösung eine Brancheneignung aufweist. Es lohnt sich, den Hersteller zu fragen, ob mit dem Berater entsprechende Erfahrungen gemacht wurden. Die meisten Lösungsanbieter kennen die Berater, die in der jeweiligen Branche unterwegs sind. Risiko: Es kann vorkommen, dass der Hersteller den Berater nennt, der dem Anbieter am nächsten steht.

Tipps für den Umgang mit ERP-Beratern

Beratung ist «People Business». Daher sollten sich Firmen immer versichern lassen, dass die handelnden Personen wirklich bekannt sind, und herausfinden, welchen Ruf sie geniessen. Noch viel wichtiger ist, dass Unternehmen im Vorfeld bereits schriftlich fixieren, was sie eigentlich wünschen. Eine genaue Definition der eigenen Anforderungen ist der erste Schritt, um Unsicherheiten oder Fallen von Anfang an zu vermeiden. So können die suchenden CIOs oder andere Projektverantwortliche bereits in der Vorauswahl fünf bis sechs relevante und konkrete Hersteller benennen oder sich für eine detaillierte Komplettauswahl inklusive Prozessanalyse entscheiden. Diese Punkte sollten bereits im Vorfeld und nicht erst im Gespräch mit den Beratern geklärt werden. Last but not least sollte auch die Chemie zwischen Berater und künftigem ERP-Anwender stimmen. Sind die beiden Parteien nicht auf einer Wellenlänge, ist das ein denkbar schlechter Start für ein erfolgreiches ERP-Projekt.

godesys AG https://www.godesys.de/

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