Pegasus: Weltweiter Spionagefall aufgedeckt
Technikspezialisten von Amnesty International haben mehrere Mobiltelefone ausgewertet, auf denen Überwachungssoftware gefunden wurde. Die Kinden der isrealischen Sicherheitsfirma NSO sollen hunderte Journalisten und Aktivisten abhören.
Laut eines internationalen Journalistenkonsortiums und Amnesty International soll ein Trojaner des isrealischen Sicherheitsunternehmens NSO namens «Pegasus» hunderte Politiker und Aktivisten überwacht und abgehört haben. Kunden von NSO sollen laut der deutschen Tagesschau in der Lage sein, die Spionage-Software einzusetzen, um auch Smartphones von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten auszuhorchen.
Der Journalistenvereinigung liegt eine Liste mit 50’000 Überwachungsopfern vor. Darunter befänden sich auch 180 Journalisten, beispielsweise von CNN und Le Monde. NSO verkauft die Software offiziell zwar nur an staatliche Stellen zur Terror-Prävention. Gemäss den Recherchen des Konsoriums gäbe es jedoch Hinweise darauf, dass auch autoritäre Regimes den Trojaner zur Überwachung bestimmter Gruppen einsetzen.
Weitreichende Zugriffsrechte
Unter den Experten wird Pegasus als eine sehr effektive Überwachungswaffe eingestuft. Die Software verschafft sich etwa Zugriff auf Kamera, Mikrofon und Standort der Handy-Nutzer. Wie die Tagesschau berichtet, gibt es unterschiedliche Wege, wie der Trojaner auf das Gerät des Opfters gelangt. Das Opfter erhält in der Regel eine E-Mail oder eine SMS. Bei Anklicken eines Links wird die Überwachungssoftware quasi installiert. Laut IT-Forschern der Universität Toronto nutzt die Software auch Sicherheitslücken der mobilen Betriebssysteme iOS und Android aus, um Zugriff auf das Telefon zu erlangen.
Frankreichs Regierungssprecher Garbiel Attal sprach laut der Nachrichtenagentur SDA von einem «äusserst schockierenden Sachverhalten». Die Überwachungssoftware dürfte auch eine Rolle bei der Ermordung des saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi gespielt haben.
Quellen: Tagesschau, SDA, Netzwoche