Pneumatische Sirenen werden ausgetauscht
Auch die Alarmierung muss dem Stand der Technik entsprechen. Deshalb ersetzt man die pneumatischen Sirenen sukzessive.
Nach 35 Jahren auf dem Dach des alten Dorfschulhauses in Stallikon (ZH) wurde eine der letzten, mit Druckluft betriebenen Sirenen der Schweiz abmontiert. Die Sirene ergänzt in der Sammlung des Museums für Kommunikation in Bern eine bereits vorhandene Luftschutzsirene aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sirenen reihen sich geschichtlich in eine Serie von Kommunikationsmitteln ein. Der Ruf «Fürio», die Sturmglocke und das Feuerhorn riefen seit dem Mittelalter die Feuerwehrpflichtigen zum Besammlungsplatz und warnten die Bevölkerung vor Unheil. Das Geheul von Sirenen ist der Schweizer Bevölkerung spätestens seit dem Kalten Krieg vertraut.
95 pneumatische Sirenen ersetzen
Die Schweiz verfügt über ein dichtes Netz von 5‘000 stationären sowie 2‘200 mobilen Sirenen. Diese fast lückenlose Abdeckung, gekoppelt mit Radiomeldungen, bildet heute das Rückgrat des Systems zur Alarmierung und Information der Bevölkerung bei Katastrophen und Notlagen, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) schreibt. Das Bundesamt sorgt in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Gemeinden und den Betreibern von Stauanlagen dafür, dass die Alarmierungssysteme auf dem neusten technischen Stand sind und jederzeit betriebsbereit gehalten werden. Dazu würden auch die alten, pneumatischen Sirenen durch moderne elektronische Modelle ersetzt. Diese seien günstiger im Unterhalt und weniger störungsanfällig, so das BABS. Laut Bundesamt werden die heute 95 verbliebenen pneumatischen Sirenen in den nächsten fünf Jahren ausgetauscht.
Neue digitale Alarmierungssysteme
Vor einem Jahr hat der Bevölkerungsschutz gemeinsam mit den Kantonen neue elektronische Dienstleistungen zur Alarmierung der Bevölkerung bei Katastrophen und in Notlagen lanciert. Alarme und Warnungen werden als Push-Meldung auf Smartphones sowie als Online-Publikation auf der Alertswiss-Website verbreitet. Seit der Weiterentwicklung des Alarmierungs- und Informationssystems mit den Alertswiss-Kanälen konnte die Bevölkerung zu verschiedenen Ereignissen wie Brände, Trinkwasserverunreinigungen und Unwetter direkt alarmiert und informiert werden.
Quelle: BABS