Präventions-App gegen Zecken

Eine neue App der ZHAW weist auf lokale Zeckenrisiken hin und gibt Tipps bei Zeckenbissen.

Zeckenbisse können zu schweren Erkrankungen führen.

Zeckenbisse können gefährlich sein. Die neue App «Zecke», ab sofort für Apple-Smartphones und iPads erhältlich, will dazu beitragen, die Bevölkerung vor Zecken zu schützen. Ist jemand jedoch bereits gebissen worden, unterstützt die App das Zeckenopfer mit nützlichen Tipps und einem Zeckentagebuch.

Das interaktive Hilfsmittel weist die Benutzerinnen und Benutzer mit einer Gefahrenpotenzial-Karte der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) auf lokale Zeckenrisiken hin. Sie informiert über wirksamen Zeckenschutz sowie über die beiden in der Schweiz am häufigsten vorkommenden Erkrankungen durch Zeckenstiche, die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Die App erklärt das richtige Entfernen einer Zecke und unterstützt die Beobachtung der eigenen Gesundheit mittels eines Zeckentagebuchs. Weiter enthält die App die Karte der Gebiete, für die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Impfempfehlung gegen FSME ausgesprochen hat, sowie die FSME-Impfempfehlungen des BAG. Die Gefahrenpotenzial-Karte und das Zeckentagebuch können zu weniger Erkrankungen an Lyme-Borreliose mit ihren teils einschneidenden Komplikationen beitragen.

Im Zeckentagebuch erfasst die betroffene Person den Zeckenstich, worauf die App den Benutzer in regelmässigen Abständen auf Borreliose-Symptome abfragt. Bei Verdacht auf eine Borreliose-Erkrankung wird ein Arztbesuch empfohlen.

Die Gefahrenpotenzial-Karte ist eine Neuentwicklung der ZHAW und stellt das geographische Risiko dar, von einer Zecke gestochen zu werden. Auf dem Hauptbildschirm erscheinen grafische Darstellungen der fünf Gefahrenstufen, die auf die Situation vor Ort übertragbar sind. Die Karte beruht auf einem Algorithmus, welcher die Statistik der Bodennutzung des Bundesamts für Statistik (BFS), die meteorologischen Daten von Meteogroup und den aktuellen Standort der Benutzerin bzw. des Benutzers kombiniert.

Die Daten des BFS geben Aufschluss darüber, ob eine bestimmte Zone aus Siedlungsgebiet, Ackerland, Wiesland oder Wald besteht; Zecken bevorzugen das Unterholz an Waldrändern. Die meteorologischen Daten erlauben Rückschlüsse auf die Zeckenaktivität: Je wärmer und feuchter das Wetter ist, desto aktiver sind Zecken generell. Zusammen mit den Standortdaten der Benutzerin / des Benutzers erlauben diese Daten eine grobe Schätzung der Zeckenaktivität und somit des Risikos, von einer Zecke gestochen zu werden. Die Gefahrenpotenzial- Karte kann jedoch nichts darüber aussagen, ob eine Zecke mit Lyme-Borrelien, dem FSME-Virus oder anderen Erregern infiziert ist.

Die Forschungsgruppe Phytomedizin der ZHAW entwickelte die App mit Unterstützung des BAG und weiteren Partnern. Sie ist kostenlos über den iTunes Store vorerst in Deutsch und Französisch erhältlich. Entwicklung und technische Umsetzung: Andreas Garzotto GmbH, ZHAW-Forschungsgruppe Phytomedizin, ZHAW-Forschungsgruppe GIS, A&K Strategy GmbH. Weitere Projektpartner: Fondation Sana, Amt für Gesundheit des Fürstentums Liechtenstein, Kommission für Technologie und Innovation.

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