Psychische Belastungen an Schulen: Lehrpersonen suchen mehr Unterstützung
Laut einer gemeinsamen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur (KSW) haben psychische Belastungen, Erkrankungen und Störungen in den letzten Jahren zugenommen. Die Corona-Pandemie habe die Dringlichkeit für einen adäquaten Umgang mit psychsichen Belastungen unterstrichen.
Laut einer gemeinsamen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur (KSW) haben psychische Belastungen, Erkrankungen und Störungen im Kindes- und Jugendalter in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen.
«Bis zum Erreichen der Volljährigkeit ist fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen irgendwann mehr oder weniger direkt davon betroffen», sagt Co-Studienleiter Kurt Albermann, Chefarzt am SPZ.
Ein Drittel der Lehrpersonen fühlt sich unerfahren mit psychsichen Belastungen
Von den Lehr- und Betreuungspersonen an Schulen fühlt sich laut der Umfrage nur ein Drittel des Lehrpersonals erfahren mit dem Umgang solcher Belastungen. Das Lehrpersonal fühle sich beispielsweise nicht immer in der Lage, die Probleme richtig einzuschätzen und damit umzugehen, so das Fazit der Studie der beiden Institutionen, zu der rund 570 Lehr- und Betreuungspersonen befragt wurden. Fast alle Teilnehmenden hatten in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens eine Schülerin oder einen Schüler mit einer psychischen Belastung betreut.
Unsicherheit im Umgang mit der Thematik zeige sich beispielsweise bei störungsspezifischen Thematiken wie Suizidalität, Spiel- oder Online-Sucht, aber auch dabei, eine Fachperson zum richtigen Zeitpunkt einzuschalten, wird die Co-Studienleiterin Julia Dratva von der ZHAW zitiert.
Das Schlussfazit der Studienautoren: An den Schulen soll vermehrt ein offener Umgang mit dem Thema psychische Gesundheit gepflegt und dieses analog zum «Sozialen Lernen» in den Unterricht integriert werden. Ausserdem soll das Angebot an Tools, Lehrmitteln und Infomaterialen ausgebaut sowie Unterstützung, Supervision und Qualitätssicherung für eigenmotivierte Aktivitäten bereitgestellt werden.
Über die Projektwebsite kann der Schlussbericht der Studie abgerufen werden.
Quelle: ZHAW