PV-Abschaltung bei Brand: Ist das möglich?
Was heisst das für die Feuerwehr, wenn es in einem Haus mit Photovoltaik brennt?
Eine Photovoltaikanlage ist ein richtiges Kraftwerk, das Spannungen bis zu 1000 Volt in Form von Gleichspannung erzeugen kann, je nach Auslegung der Anlage. Ein solches Solarkraftwerk ist in den seltensten Fällen die Ursache für einen Brandherd. Was aber, wenn es im Haus brennt? Dann stehen das Dach und die Solarkabel nach wie vor unter Spannung. Hier liegt die Hauptgefahr für die Feuerwehr: Hohe Spannungen mit unbekannter Leitungsführung und erst noch Gefahr durch Lichtbögen, Stromschlag- und Verbrennungsgefahr, da es sich um Gleichspannung handelt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um 1000 V oder 400 V handelt. Für den menschlichen Körper genügen bereits 12 Milliampere Strom, um mindestens bleibende Schäden zu verursachen. Kommt hinzu, dass der Brand mit Wasser gelöscht werden muss – und das verträgt sich mit elektrischer Spannung nicht.
Um einen Brand zu löschen, müssen die Einsatzkräfte erst mal zusehen, dass die Spannungen abgeschalten werden. Das ist jedoch so gut wie unmöglich, denn die Wechselrichter befinden sich im Keller, und da muss erst mal einer hin. Ausserdem wird durch die Abschaltung nur der Wechselrichter vom Netz getrennt: Die herkömmliche PV-Anlage selbst nicht, denn sie produziert weiterhin Strom, sobald ein Lichtstrahl auf die Zellen fällt. Aus diesem Grund habe man ein spezielles System, eine modulbasierte Einzelmodul-Abschaltung BFA (Brandfallabschaltung) gemeinsam mit der Feuerwehr entwickelt, schreibt der Anbieter SolteQ. Text: Dipl.-Ing. Berkay Bayer, Firma SolteQ
Für weiterführende Informationen zum Thema „Brandschutz und Solaranlagen“ ist ein entsprechendes Merkblatt der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) erhältlich.