Resilienz: Schutz vor gesundheitsschädigendem Stress

Resilienz ist in gewissen Kreisen zu einem Modebegriff geworden. Er steht für einen Schutzeffekt gegen Stress, Depression und Burn-out. Resilient sind Leute, die auch in schlimmen, sehr belastenden Situationen genügend Kraft haben, um daran nicht zu zerbrechen, sondern die dank ihren eigenen psychischen Ressourcen und ihrem Selbstvertrauen sich aufrappeln und zuversichtlich die Zukunft anpacken. Dabei kommt natürlich die Frage auf, ob sich eine solche Eigenschaft antrainieren lässt.

Resilienz steht für einen Schutzeffekt gegen Stress, Depression und Burn-out. © Depositphotos/monkeybusiness

Die Beantwortung muss differenziert erfolgen, weil die Resilienz von verschiedenen Komponenten abhängt, die mehr oder weniger beeinflussbar sind. Im Rahmen der externen Vertrauensstelle für Mitarbeitende bei der AEH Zentrum für Arbeitssicherheit,  Ergonomie und Hygiene AG, die bei der Arbeit mit psychisch belastenden Problemen konfrontiert sind (z.B. Konflikt, Mobbing, drohendes Burn-out), spielt dieser Aspekt eine wichtige Rolle. Einerseits geht es zwar darum, möglichen Ursachen am Arbeitsplatz nachzugehen und auch zu prüfen, inwieweit die betroffene Person bereits Unterstützung von Fachpersonen in Anspruch genommen hat. Andererseits sind aber auch Faktoren wichtig, die für die persönliche Stressabwehr von Bedeutung sind.

Persönlichkeitsmerkmale

Eine wichtige Rolle spielen die Persönlichkeitsmerkmale, die jeder Person eigen und nur in beschränkten Ausmass beeinflussbar sind. Dabei wird unterschieden zwischen dem unterkontrollierten, dem überkontrollierten und dem resilienten Typ. Zum unterkontrollierten Typ gehören Menschen, die nach aussen orientiert (extrovertiert) sind, auf andere lebhaft, impulsiv und zuweilen aggressiv wirken. Der überkontrollierte Typ ist dagegen eher ängstlich, nach innen orientiert (introvertiert), vorsichtig und defensiv, wohingegen die Menschen vom resilienten Typ eher extrovertiert, gewissenhaft, verträglich, und tendenziell offen für Neues sind. Ebenfalls ist bekannt, dass die Resilienz durch das zunehmende Alter positiv beeinflusst wird.

Man lernt sich immer besser kennen und weiss über eigene Schwächen und Stärken Bescheid, so dass man schwierige Situationen besser meistern kann. Die Karriere ist irgendwann abgeschlossen, andere Werte treten in den Vordergrund. Man möchte nachholen, was bisher zu kurz gekommen ist, will mehr Zeit für sich haben und Dinge tun, für die ein echtes Bedürfnis besteht. Man wird weniger fremd gesteuert, ist weniger abhängig von Lob und Kritik der Mitmenschen, wodurch die Anfälligkeit für psychische Krisen sinkt. Dabei ist festzuhalten, dass das Alter allein noch keine Garantie für ein stressfreies Leben darstellt.

Weitere Infos und Text: AEH Zentrum für Arbeitssicherheit,  Ergonomie und Hygiene AG
www.aeh.ch

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