Russischer Hackerangriff auf den Bund?
Einem vertraulichen Lagebericht des Nachrichtendienstes zufolge sollen russische Cyberkriminelle dem Aussendepartement in Bern kurz vor der Lugano-Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine gezielt Phishing-Mails zugestellt haben.
Kurz vor Montag, dem 4. Juli 2022, als die Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Lugano begonnen hat, soll das Aussendepartement des Bundes (EDA) gemäss Recherchen des «Sonntagsblick» Opfer einer russischen Cyberattacke geworden sein. Die Zeitung beruft sich auf interne EDA-Dokumente, deren vertraulicher Lagebericht des Schweizer Nachrichtendienstes (NDB) zufolge vor allem Phishing-Attacken für den Angriff zentral gewesen seien.
Für die Attacke auf die Schweiz sollten sich Angreifer sogenannter Phishing-Mails bedient haben, um an sensible Informationen zu gelangen. Laut dem Lagebericht wurden die E-Mails jedoch erkannt und unschädlich gemacht.
Anstieg von Cyberangriffen
Ein Sprecher des Aussendepartementes wollte sich jedoch nicht zu den Angriffsversuchen äussern. Bei Attacken aus Russland ist es oft schwierig, Cyberangriffe einem klaren Urheber zuzuordnen, da der Kreml zunehmend mit privaten Organisationen zusammenarbeitet. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) wollte sich auf Anfrage auch nicht zum Umstand einer möglicherweisen «qualifizierten» Attacke äussern. Das NCSC habe jedoch seit Beginn des Ukraine-Konflikts immer wieder Cyberangriffe gegen den Bund beobachtet.
Quelle: Sonntagsblick