Schadsoftware als Nebenwirkung
Der illegale Arzneimittelhandel im Internet blüht. Solche Werbung enthält häufig Schadsoftware.
Über 100 Staaten sind kürzlich in einer Aktionswoche gegen den Handel mit illegalen Arzneimitteln im Internet vorgegangen. In Deutschland koordinierten das Zollkriminalamt (ZKA) und das Bundeskriminalamt (BKA) die Teilnahme der Strafverfolgungsbehörden.
Pangea heisst die Operation, die in diesem Jahr zum neunten Mal stattfand. Die Polizeibehörden in Deutschland ermitteln seit Abschluss der Operation in 89 Fällen gegen die meist international organisierten Betreiber von 60 Internetseiten, die in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel vertreiben, wie die Kriminalämter schreiben.
Ziel der Aktionswoche sei es, das Angebot illegaler Produkte einzuschränken und vor allem die Bevölkerung für die Gesundheitsgefahren zu sensibilisieren, die mit dem Arzneimittelkauf im Internet verbunden sind (vgl. Flyer Arzneimittelkauf im Web). Die Behörden in Deutschland zogen gemäss Angaben in nur einer Woche insgesamt 564 ausländische Brief- und Paketsendungen mit 50‘915 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr. Auch in diesem Jahr seien viele Potenzmittel darunter.
Computer wird ausgespäht
Illegale Arzneimittel bergen für den Verbraucher ein nicht kalkulierbares Gesundheitsrisiko. Der Einkauf über das Internet sei beliebter als je zuvor. Doch Medikamente mit falschem Wirkstoffgehalt oder ohne Wirkstoff, wie auch Präparate mit gesundheitsgefährdenden Bestandteilen, seien im illegalen Arzneimittelhandel keine Seltenheit mehr, so das BKA. Und nicht nur die Medikamente verursachten unerwünschte Nebenwirkungen: Spam-Mails mit Arzneimittel-Werbung würden oft Schadsoftware enthalten, die die Computer der Opfer ausspäht.