Schweiz: Hohe Inzidenzrate von Unfällen im Vergleich zur EU
Im Vergleich zum Vorjahr meldet die Suva 7,6 Prozent weniger Unfälle von berufstätigen und arbeitssuchenden Personen. Im EU-Vergleich verzeichnet die Schweiz aber eine hohe Unfallstatistik.
Insgesamt meldeten im letzten Jahr die beschäftigten und arbeitssuchenden Personen über 800’000 Unfälle. Laut der Suva ist die Zahl der gemeldeten Unfälle jedoch gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent zurückgegangen, was besonders auf die Pandemie zurückzuführen sei. Die Zahl der Unfälle von Stellensuchenden hat hingegen zugenommen, da auch die Zahl der Arbeitslosen angestiegen ist.
Die Arbeitsunfälle sind laut der Suva um 5,2 Prozent gesunken, während eine allgemeine Abnahme von 9,1 Prozent mit den Freizeitunfällen einhergeht. Die Suva führt diesen Rückgang auf geringere sportliche Aktivitäten während der Pandemie zurück.
Die Schweiz im Vergleich zum EU-Schnitt
Aktuell gewährt auch eine europäische Unfallstatistik einen Einblick in die Entwicklung tödlicher und nicht-tödlicher Unfälle am Arbeitsplatz der EU-Länder – mit der Zielsetzung, länderübergreifend die Wirkung und Effizienz von Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz zu vergleichen.
Arbeitgebende der EU-Länder sind verpflichtet, eine Liste aller Arbeitsunfälle zu führen, die einen Arbeitsausfall von mehr als drei Tage für Mitarbeitende zur Folge hatten. In der Schweiz beteiligt sich die Sammelstelle der Unfallversicherung (SSUV) seit 2004 an der Datenlieferung.
Für das Jahr 2018 wurden in den EU-Ländern insgesamt 2,5 Millionen Arbeitsunfälle ausgewiesen. Frankreich verzeichnete über 3400 Unfälle pro 100’000 Beschäftigte, gefolgt von Portugal und Spanien mit jeweils 3300 Unfällen pro 100’000 Beschäftigte. Die Inzidenzrate liegt beim EU-Schnitt bei 1600 Arbeitsunfällen pro 100’000 Erwerbstätigen.
Auffallend: In der Schweiz ist die Inzidenzrate im Vergleich zur EU fast doppelt so hoch. Die Suva vermutet eine sehr hohe Meldequote von nicht tödlichen Unfällen in der Schweiz. Was die tödlichen Arbeitsunfälle anbelangt, wurden 2018 in der EU fast 3200 solcher Unfälle gemeldet, was einer standardisierten Inzidenzrate von 2,1 pro 100’000 Erwerbstätigen entspricht. Hier liegt die Schweiz mit rund 2,0 tödlicher Unfälle pro 100’000 Beschäftigten leicht unter EU-Schnitt.
Quelle: Suva