Sicherheitsbericht von Trend Micros

Trend Micros hat seinen Sicherheitsbericht für das dritte Quartal veröffentlicht und schreibt dazu: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Gefahren aus der IT-Welt direkte Auswirkungen auf fast alle Bereiche des täglichen Lebens haben.“

Ob Erpressung mithilfe gestohlener vertraulicher Daten oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken in vernetzten Geräten – dies sind gemäss dem Sicherheitsbericht von Trend Micros die Vorboten der Ereignisse im Jahr 2016:

Daten aus Hacking-Angriffen als Basis für Erpressung

Grosse Auswirkungen auf die gesamte Sicherheits- und die Computerindustrie hatten die erfolgreichen Angriffe gegen das „Hacking-Team“ und das US-amerikanische Seitensprungportal „Ashley Madison“. Zum einen zogen diese eine ganze Reihe weiterer Angriffe nach sich, zum anderen ist zu erwarten, dass künftige Angriffe nach vergleichbarem Muster ablaufen. Die Veröffentlichung der gestohlenen vertraulichen Informationen im Internet hat einen viel grösseren Schaden als die Unterbrechung des Betriebsablaufs angerichtet und das Ansehen der Betroffenen viel stärker beschädigt – die Cyberkriminellen, die mithilfe der kompromittierten Informationen Kunden von „Ashley Madison“ erpressten, haben damit sowohl den Betreiber der Website, „Avid Life Media“, als auch viele der über 30 Millionen Kunden getroffen.

Der Sicherheitsexperte Udo Schneider von Trend Micro erläutert: „Die Weiterentwicklung von Data-Breaches hat direkte Auswirkungen auf das reale Leben, auf Unternehmen ebenso wie auf Menschen. Die im vergangenen Quartal bekannt gewordenen Sicherheitslücken und Datenschutzverletzungen sind erst der Anfang, mit Sicherheit werden noch mehr vertrauliche und auch zerstörerische Informationen in die Öffentlichkeit gelangen, um dann möglicherweise im ‚Deep Web‘ an den Meistbietenden verkauft zu werden.“

Angriffe auf Gesundheitsbranche nehmen zu

Es ist eine ungesunde Entwicklung: Gesundheits- und persönliche Daten waren im abgelaufenen Quartal die am zweithäufigsten gestohlenen Datentypen. Unter den bekannt gewordenen Vorfällen aus dem Healthcare-Bereich war der Angriff auf „UCLA Health System“, bei dem persönliche Datensätze von rund 4,5 Millionen Patienten kompromittiert wurden. Solche Angriffe machen deutlich, warum die Gesundheitsbranche ein begehrtes Ziel für Cyberkriminelle bleiben wird.

Neue Sicherheitslücken in mobilen Plattformen

Mobile Endgeräte stehen unveränderlich im Fokus. Als Reaktion auf die Entdeckung gleich mehrerer entdeckter Android-Sicherheitslücken, die die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes mit mehreren Sicherheitsstrategien aufzeigte, hat Google – nach langem Zögern – regelmässige Sicherheits-Updates für die Plattform angekündigt.

Währenddessen haben modifizierte Versionen der App-Erstellungs-Tools den Trugschluss entlarvt, dass der „Walled-Garden-Ansatz“ im iOS-Betriebssystem die Plattform gänzlich von Angriffen freihalten kann.

Immer mehr Angriffe auf PoS-Systeme von KMU

Von den Angriffen auf PoS-Systeme war im vergangenen Quartal eine steigende Anzahl von KMU betroffen. Einer der Gründe hierfür könnte die Tatsache sein, dass diese Firmen in der Regel umfangreiche Kundendatenbanken nutzen, ohne jedoch über angemessene Sicherheit zu verfügen. Bei den beobachteten Angriffen kam PoS-Malware zum Einsatz, die beispielsweise durch „alte“ Techniken wie Spam, aber auch durch Tools wie Makro-Malware, Exploit-Kits und Botnets verbreitet wurde.

Politiker als Ziele laufender Spionagekampagnen

Eine Analyse aktueller Daten hat gezeigt, dass „Operation Bauernsturm“ („Pawn Storm“) seine Ziele erweitert hat und sich offenbar nicht auf Auslandsspionage beschränkt: War die Cyberspionage-Kampagne bislang bekannt dafür, NATO-Mitgliedsländer wie zum Beispiel Deutschland oder Verteidigungseinrichtungen in den USA anzugreifen, muss dieses Bild korrigiert werden: Vielmehr richten sich ihre zweifelhaften Aktivitäten auch nach innen, gegen Politiker, Künstler, Journalisten und Entwickler von Verschlüsselungssoftware in Russland.

„Angler-Exploit-Kit“ weiter mit hoher Verbreitung

Die hinter dem „Angler-Exploit-Kit“ stehenden Kriminellen haben im vergangenen Quartal nicht nur ihr Arsenal weiter aktualisiert, so dass damit neue Schädlinge verbreitet werden konnten, sondern haben das auch in grossem Stil getan: Es ist auch weiterhin das aktivste Exploit-Kit und weist seit dem zweiten Quartal Zuwachsraten von 34% auf.

Internet der Dinge

Die Gefahren, die von Sicherheitslücken in mit dem Internet verbundenen Geräten ausgehen, haben nicht nur Auswirkungen auf die Privatsphäre von Menschen, sondern auch auf deren körperliche Unversehrtheit. Verschiedene Forschungsergebnisse, zumal aus unterschiedlichen Bereichen, werfen Fragen über die Sicherheit internetfähiger Geräte auf: Das Hacken von Autos beispielsweise – vor Jahren noch eine weithergeholte Vorstellung – wird gerade Realität. Hersteller entsprechender Geräte müssen daher mit Sicherheitsexperten zusammenarbeiten, wenn sie die Unversehrtheit ihrer Kunden sicherstellen wollen.

 

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