So gehen Einbrecher vor

Einbruch- und Einschleichdiebstähle gingen zwischen 2019 und 2020 von durchschnittlich 100 auf 90 pro Tag zurück und erreichten somit den tiefsten Stand seit der Revision der Statistik im Jahr 2009. Nach wie vor müssen einbruchkritische Stellen einen genügenden Einbruchschutz aufweisen.

Einschleichdiebstähle
Bild: depositphotos

Gemäss polizeilicher Kriminalstatistik werden aktuell rund 90 Einbruch- und Einschleichdiebstähle pro Tag verübt. Die Delikte erreichten den tiefsten Stand seit der Revision der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2009. 2020 wurden schweizweit 32 819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle registriert. Das sind 9,9 Prozent weniger als 2019. Seit 2012 ist die Anzahl konstant rückläufig.

Die aktuellen Zahlen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einbruchkriminalität in der Schweiz nach wie vor hoch ist. Trotz sinkender Fallzahlen geschehen immer noch sehr viele Einbrüche oder Einbruchsversuche, meistens über Objekte wie Fenster und Türen. Da, wo die Täter auf wenig Widerstand stossen, haben sie Erfolg.

Türen und Fenster beispielsweise lassen sich mit einbruchhemmenden Produkten wie Mehrfachverriegelungen und Zusatzschlössern nachrüsten. Bewohnerinnen und Bewohner sollten deshalb genau prüfen, ob gegebenenfalls ein Nachholbedarf in Sachen Einbruchschutz besteht. Es lohnt sich, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren und Schutzmassnahmen nur durch zertifizierte Fachpersonen ausführen zu lassen.

Wie gehen Einbrecher vor?

Sie kommen dann, wenn niemand anwesend ist. Einbrecherinnen und Einbrecher dringen tagsüber in Wohnungen und Einfamilienhäuser ein, wenn die Leute arbeiten und unterwegs sind. In Geschäftsräumen, Büros, Lagerhallen und dergleichen finden Einbrüche grundsätzlich nachts statt, wenn sich niemand mehr in den Räumlichkeiten oder auf dem Gelände aufhält. Einbrecher gehen der Konfrontation mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Weg. Ungesicherte Objekte überwindet der Einbrecher mit einfachem Werkzeug (Schraubenzieher) innert weniger Sekunden. Andererseits deutet der Anteil der Einbruchsversuche darauf hin, dass einbruchkritische Stellen zunehmend mit qualitativ hochstehenden Einbruchschutzprodukten ausgerüstet sind.

Einbruchschutz und Prävention

Beim Einbruchschutz setzt der Verein Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) auf das «Drei-Säulen-Prinzip» – eine Kombination aus drei Massnahmen, die Einbrüche verhindern helfen:

  1. Verhaltensweisen und organi­satorische Massnahmen: Dazu gehört, dass keine Schlüssel im Schloss stecken bleiben, die Fenster und Türen abgeschlossen sind und in der Nachbarschaft gegenseitig auf­einander achtgegeben wird.
  2. Baulich-mechanische Massnahmen: Hierzu gehören z.B. geprüfte Fenster und Türen mit erhöhter Widerstandsklasse, Nachrüstprodukte wie Zusatzschlösser, Verriegelungen und Fenstergitter.
  3. Elektrotechnische Massnahmen: Dazu gehört u.a. eine Einbruchmeldeanlage, die den Zugriff über einbruchkritische Stellen früh­zeitig erkennt, örtlich anzeigt und an eine Alarmempfangsstelle meldet.

In der Bauplanung integrieren

Bauprodukte wie beispielsweise Fenster und Türen müssen heute vielfältigen Anforderungen genügen. Im Neubaubereich kann das Thema Einbruchschutz unmittelbar in die Planung integriert werden. Bauherren sollten darauf achten, dass nur einbruchhemmende Fenster und Türen verbaut werden.

Fenster und Türen zu

Für Fenster gilt prinzipiell dasselbe wie für Türen: Sie werden von Einbrechern zumeist an ihren Schwachstellen aufgedrückt und aufgehebelt und sollten deshalb mit speziellen Verriegelungen, sogenannten Pilzkopfzapfen, gesichert werden. Jeder Fenstergriff muss zudem abschliessbar sein, um eine Öffnung von innen zu verhindern.
Durch Mehrpunktverriegelungen wird einer Tür bei einem Hebelversuch vielfacher Widerstand entgegengesetzt. Wird die eine Seite der Tür mit einer zusätzlichen Holzplatte verstärkt, haben es Einbrecher mit Hebelöffnungen schwerer. Weiterhin wichtig ist es, sämtliche Schliessleisten massiv zu verschrauben.
www.sicheres-wohnen-schweiz.ch

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