Stadt Zürich testet riesige Kühl-Nebelwolke

Seit Anfang Juli thront über dem Turbinenplatz eine grosse kühlende Nebelwolke. Das Pilotprojekt «Alto Zürrus» soll an Tagen wie diesen nebst den Bäumen für Abkühlung sorgen. Diese Wochen sind die Temperaturen in ganz Europa besonders hoch.

Nebelwolke Grün Stadt Zürich, Turbinenplatz, Fotografin Tabea Vogel

Laut der Stadt Zürich zeigten auch die Klimaszenarien im Kanton, dass sich die Hitzetage künftig verdoppeln und die Zahl der Tropennnächte noch weiter ansteigen werden. Laut einer Mitteilung ist allein in der Stadt Zürich bis 2040 mit bis zu 44 Hitzetagen pro Jahr, bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius, zu rechnen.

Feinste Wasserpartikel sollen der Umgebung Wärme entziehen

Noch bis im September 2024 versprüht über dem Zürcher Turbinenplatz eine riesige Wasserwolke ihren nebeligen Dunst. «Punktuell könnten technische Neuerungen wie diese kühlende Wolke eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Hitze zu mindern», sagte Stadträtin Simone Brander Anfang Juli anlässlich der Einweihung von «Alto Zürrus».

Bund warnt vor markanter Hitze

Die Wasserdunstwolke wird über einen auf fünf Metern Höhe aufgehängten Aliniumring mit neun Metern aus 180 Hochdruckdüsen erzeugt. Die dabei entstehenden Wasserpartikel seien so klein, dass sie an heissen Sommertagen sofort verdunsten und der Umgebungsluft die Wärme entziehen können. Die Umgebungsluft könne sich dadurch um bis zu 10 Grad Celsius abkühlen.

Die Idee für die Nebelwolke stammt von einem Mitarbeiter von Grün Stadt Zürich und wurde im Rahmen des Innovationskredits «Smart City Zürich» unterstützt. Die Kosten belaufen sich auf rund 140’000 Franken.

Update, 26.7.2022: Der Wasserverbrauch liege bei 7,5 Litern pro Minute, wie es bei der Stadt Zürich auf Anfrage heisst: laut Mediensprecherin Tanja Huber etwa ein Zehntel des jährlichen Verbrauchs eines herkömmlichen Trinkbrunnens. Die Wolke werde, über entsprechende Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren gesteuert, voraussichtlich an 44 trockenen und heissen Tagen betrieben.

Seit letzten Montag haben mehrere Regionen Europas ihre Alarmstufen wegen extremer Hitze ausgerufen. Nach wie vor wird erwartet, dass an einigen Orten Höchsttemperaturen erreicht werden. Auch der Bund hat am letzten Montag die Alarmstufe 3 von 4 für fast die ganze Schweiz ausgerufen. Die Behörden erwarten Temperaturen von bis zu 37 Grad.

Quelle: Stadt Zürich

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