Studie: Sicherheit vor Freiheit

Vor Beginn des Krieges in der Ukraine gewichtete die Schweizer Stimmbevölkerung Sicherheit höher als Freiheit, fühlte sich sicher und hatte grosses Vertrauen in Institutionen. Dies zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Studie «Sicherheit».

Sicherheit
Bild: Pixabay

Der Anteil derjenigen, die Freiheit höher als Sicherheit gewichten, ist laut der jüngsten Studie «Sicherheit» der Militärakademie (MILAK) und des Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich gegenüber 2018 stark gesunken (9 Prozentpunkte). Im Vergleich zu 2008 sind die Befragten weniger stark der Meinung, dass der Staat immer mehr Aufgaben übernehmen müsse. Die Auffassung, «in der Schweiz sind wir bald soweit, dass sich der Staat überall einmischt, alles reglementiert und die Freiheit des einzelnen verloren geht», ist gegenüber 2007 ebenfalls gesunken.

Das Vertrauen in ausgewählte Institutionen sei nach wie vor unverändert gross. Die ersten Plätze belegen (auf einer Zehnerskala) nach wie vor die Polizei (7.9, ±0.0), die Wissenschaft (7.8, ±0.0), die Gerichte (7.6, ±0.0) und der Bundesrat (7.3, ±0.0). Neuerdings belegt die Wirtschaft (7.0, +0.1) vor dem Parlament (6.8, -0.1) den fünften Rang, gefolgt von der Armee (6.7, -0.1). Den politischen Parteien (5.5, -0.1) und den Medien (5.4, -0.1) vertraut die Stimmbevölkerung am wenigsten.

Positive Einstellung gegenüber der ArmeeStimmbevölkerung

Mit 94 Prozent sei das allgemeine Sicherheitsempfinden Anfang 2022, also noch vor Beginn des Ukraine-Krieges, bei der Schweizer Stimmbevölkerung unverändert hoch gewesen. Der Zukunftsoptimismus in Bezug auf die Schweiz ist gegenüber 2021 gestiegen (86 Prozent, um drei Prozentpunkte). Die pessimistische Einschätzung  hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der weltpolitischen Lage blieb statistisch unverändert bestehen (68 Prozent, drei Prozentpunkte).

Die Notwendigkeit der Armee sowie das Milizsysteme werden von einer Bevölkerungsmehrheit befürwortet. Die Stimmbevölkerung stimmt im Januar 2022 stärker einer «sehr gut ausgebildeten» (88 Prozent, +15 Prozentpunkte) und «vollausgerüsteten» (70 Prozent, +12 Prozentpunkte) Armee zu. Zudem sind Schweizerinnen und Schweizer offenbar zufriedener mit den Leistungen der Armee.

Insgesamt wurden 1217 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin telefonisch befragt.

Zur ganzen Studie Sicherheit 2022 (PDF)

Quelle: Bund (Gruppe Verteidigung)

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