TCS-Reisebarometer: Terrorangst beeinflusst Reiseverhalten
Mit dem Reisebarometer realisierte der TCS zum ersten Mal eine Studie zum Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung. Unter anderem zeigt die Studie auf, welche Sorgen, Ängste und Befürchtungen bei den Schweizern im Zusammenhang mit dem Thema Reisen bestehen. Die grösste Sorge ist klar die Angst vor Terroranschlägen.
Die wesentlichen Resultate der von gfs.bern durchgeführte Studie lassen sich gemäss TCS-Angaben wie folgt zusammenfassen:
1. Terrorangst bestimmt das Reiseziel
2. Die Schweiz als Reiseland ist wieder attraktiver
3. Europa liegt den Schweizern nahe
4. Röstigraben auch beim Reiseverhalten
5. Die drei Schweizer Reisetypen: Entdecker, Bewahrer und Nichtreisende
Terrorangst bestimmt das Reiseziel
Gemäss Studie prägen die Angst vor Terrorismus und die fehlende Sicherheit das Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer am stärksten. 60% der Befragten würden angeben, dass die Terrorgefährdung ein sehr wichtiges Kriterium bei den Reiseüberlegungen sei, gefolgt von Überlegungen zur Gastfreundschaft der Bewohner (46%).
Die Sicherheit und die Versorgungslage vor Ort sei für die Mehrheit der Befragten ebenfalls sehr (45%) oder eher wichtig (45%). Weitere Risikofaktoren wie Probleme mit Krankheiten und Erregern (42%) oder die Angst vor Naturgewalten (27%) seien zwar für eine Mehrheit ebenfalls wichtig, stünden aber in der Priorität hinter positiven Treibern wie Charakter und Gastfreundschaft der lokalen Bevölkerung (46%) zurück.
Auf die Frage „Sind Reisen ins Ausland in den letzten zwölf Monaten viel sicherer, eher sicherer, eher unsicherer oder viel unsicherer geworden?“ gaben 12% die Antwort „viel unsicherer“ und 47% „eher unsicher“. 5% sagten dagegen Reisen ins Ausland seien „viel sicherer“ und 30% „eher sicherer“ geworden.
Schweiz attraktiv, Kaktus für Türkei
Bei der Beurteilung der Attraktivität von 14 typischen Reisedestinationen anhand einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (top), zeige sich, dass sich mit dem Tessin (7,2), Graubünden (6,9) und dem Wallis (6,7) gleich drei Schweizer Destinationen unter den vier am besten bewerteten befänden. Eine ähnlich gute Bewertung erreiche nur noch Italien (7,0). Am schlechtesten bewertet wurden die Türkei (3.1), die Arabischen Emirate (3,4) und Ägypten (3,6).
Begehrte Nachbarländer
Die Auswertung der Studie kommt zum Schluss, dass die kulturelle Nähe den Schweizern wichtig ist. Darum folgten als zweitattraktivste Reisedestination die Nachbarländer Deutschland, Österreich und Frankreich sowie Spanien und Portugal. Kein Land ausserhalb Europas erreiche diesen Status. Interessant sei, dass die nahen und bekannten Ziele in und um die Schweiz für die Jüngsten kaum weniger attraktiv sei als für die über 66-Jährigen. Zudem würden auch Ägypten, die Arabischen Emirate und die Türkei von den „abenteuerlustigeren“ Jungen sichtlich weniger attraktiv bewertet als alle anderen Reiseziele.
Röstigraben auch beim Reiseverhalten
Die Deutschschweizer reisen anders als die Romands und Tessiner. Ferien im Ausland und am Meer würden in der lateinischen Schweiz attraktiver bewertet als in der Deutschschweiz, so der TCS. Zudem ziehe es die Tessiner überdurchschnittlich gerne in exotische Länder, wogegen die Deutschschweizer am liebsten die Schweiz und Europa bereisen würden. Die Studie zeige auch: Romands sind generell reise- und entdeckungsfreudiger als Deutschschweizer.
Die drei Schweizer Reisetypen
Die Schweizer lassen sich laut TCS bezüglich Reiseverhalten in drei Typen gliedern:
- Die grösste Gruppe bilden die Bewahrer (42%). Sie machen gerne Ferien in der Schweiz oder kehren immer wieder an ihnen bekannte Ferienorte zurück.
- Die mittlere Gruppe sind die Entdecker (36%). Sie lieben alles Abenteuerliche und finden nichts so attraktiv wie eine Reise nach Australien oder Neuseeland.
- Die kleinste Gruppe bilden die Nichtreisenden (22%). Ihre Devise lautet: Je näher desto besser.
Die Studie wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag des TCS durchgeführt. Die Zusammenfassung kann unter www.tcs.ch/reisebarometer heruntergeladen werden.