Türsicherungen leicht geknackt

Die Stiftung Warentest hat 15 nachrüstbare Türsicherungen geprüft, darunter Querriegelschlösser, Stangenschlösser, Kastenzusatzschlösser und Bandsicherungen. Das Ergebnis ist alarmierend: Jedes zweite „Bollwerk“ war schnell geknackt.

Der Handel bietet zum Schutz vor Einbrechern verschieden­artige nach­rüst­bare Türsicherungen. Getestet hat die Stiftung Warentest

  • vier Querriegelschlösser, die eine Tür über die gesamte Breite absperren
  • drei Stangenschlösser zum Verriegeln von oben nach unten
  • vier Kastenzusatz­schlösser als Zusatz­riegel für die Schloss­seite der Tür
  • vier Bandsicherungen, die das Aufhebeln auf der Scharnierseite verhindern sollen

Auf dem Prüf­stand mussten die Schlösser und Riegel zeigen, wie stabil sind, wie sie sich montieren und bedienen lassen und vor allem, ob sie Angriffen mit einfachen Einbruch­werk­zeugen wie Schraubendrehern standhalten.

9 von 15 Sicherungen sind mangelhaft

Das Ergebnis ist alarmierend, wie „Warentest“ betont: Neun Sicherungen seien mangelhaft – in jeder Kategorie mindestens eine. Von den Kastenzusatz­schlössern sei keines zu empfehlen – Einbrecher haben mit ihnen leichtes Spiel. Gute und sehr gute Ergeb­nisse gebe es aber auch: Mit einigen der getesteten Querriegeln, Stangenschlösser und Bandsicherungen würden sich Türen zuver­lässig vor ungebetenen Gästen schützen lassen. Zwei der Querriegel verfügten über einen zusätzlichen Sperr­bügel. Das sei sinn­voll, erlaube dieser es doch, die verschlossene Tür einen Spalt­breit zu öffnen.

Die Kriminal­statistik zeige, dass Einbrecher zunehmend scheitern würden. Rund 40% der Einbruch­versuche bleiben mitt­lerweile erfolg­los, wie die Organisation schreibt. „test.de“ hat 15 nach­rüst­bare Türsicherungen geprüft, darunter Querriegelschlösser, Stangenschlösser, Kastenzusatz­schlösser und Bandsicherungen. Das Ergebnis sei alarmierend, denn jedes zweite „Boll­werk“ sei schnell geknackt. Und das bei Preisen von bis zu 695 Euro.

Viele Schlösser nach weniger als einer Minute geknackt

Drei bis fünf Minuten, länger halten sich Einbrecher in der Regel nicht mit einer Tür auf, so die Erfahrung der Polizei. Dann werde das Risiko, entdeckt zu werden, zu gross, und die Einbrecher ziehen weiter. Um die Prüfung zu bestehen, musste jede Türsicherung neben einem statischen Belastungs­test auch einer Werk­zeugattacke von drei Minuten standhalten. Insgesamt hatte der „Warentest-Einbrecher“ für jedes Schloss 15 Minuten Zeit, um sich zwischen­durch auszuruhen. So viel Zeit sei allerdings selten nötig – die mangelhaften Modelle habe er nach weniger als einer Minute geknackt. Das sei umso erschre­ckender, als einige der Schlösser teuer seien: 78 Euro für Bandsicherungen, bis zu 155 Euro für Kastenzusatz­schlösser und bis zu 695 Euro für Querriegel- und Stangenschlösser – teils plus Kosten für Zubehör wie Schliess­zylinder. Hinzu kommt der Einbau.

Beim Nach­rüsten von Türen kommt es darauf an, alle Türelemente und Zusatz­sicherungen in ihrer Wirkung sinn­voll aufeinander abzu­stimmen, wie die „test.de“ schreibt. Sie empfiehlt, sich vor dem Kauf bei einer Beratungs­stelle der Polizei zu informieren.

Montage ist Sache der Fachleute

Einige der geprüften Türsicherungen bereiteten bei der Montage Probleme, etwa weil die Anleitungen unvoll­ständig waren oder fehlten, heisst es im Bericht von „test.de“. Aber auch mit einer guten Anleitung seien hand­werk­liche Laien schnell mit dem Einbau über­fordert. Auf den Packungen würden oft wichtige Hinweise fehlen, etwa zum notwendigen Werk­zeug oder zu den Anforderungen an Türelemente und Bausubstanz. Grund­sätzlich sei es zu empfehlen, den Einbau einbruchhemmender Technik in die Hände von Fachleuten zu legen.

Der Artikel „Türsicherungen“, test 02/2016, kann hier bestellt werden.

 

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