Unfallzahlen könnten wieder steigen
Ohne weitere Anstrengungen zur Verkehrssicherheit muss damit gerechnet werden, dass die Zahl der schwer und tödlich verletzten Verkehrsteilnehmenden stagniert oder gar wieder ansteigt. Bei den schwachen Verkehrsteilnehmenden – zum Beispiel bei Velo- und E-Bike-Fahrenden – ist dieser Trend bereits erkennbar, wie die bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung schreibt.

Unfallverhütung in der Schweiz sei eine Erfolgsgeschichte. Die Schweizer Strassen gehörten zu den sichersten der Welt. Diese Spitzenposition wurde mit verbesserter Infrastruktur und sichereren Fahrzeugen, aber auch durch Verhaltensprävention erreicht, wie die bfu betont.
Erste negative Veränderungen zeigten sich jedoch bei den schwachen Verkehrsteilnehmenden, wie der SINUS-Report 2017 (Sicherheitsniveau und Unfallgeschehen im Strassenverkehr) zeigt, den die bfu jährlich veröffentlicht. Bei den Velo- und E-Bike-Fahrenden sowie den Fussgängern spitze sich die Situation in der Verkehrssicherheit zu.
E-Bike-Fahrer: Verdreifachung der Unfälle
2016 wurden auf Schweizer Strassen 854 Velofahrende schwer verletzt, 24 starben. Seit zehn Jahren gebe es hier keine Verbesserung, die Anzahl schwerer Unfälle sei in dieser Zeit mit 0,4% sogar leicht angestiegen. Bei den E-Bike-Fahrenden hat sich die Anzahl der schweren Unfälle seit 2011 gar verdreifacht. Ein Grund dafür ist laut bfu, dass das E-Bike immer beliebter wird. Auch bei den Fussgängern sind die Unfallzahlen kurzfristig angestiegen. Gemäss Statistik 2016 ereigneten sich hier gegenüber dem Vorjahr 2,1% mehr schwere Unfälle.
Eine Herausforderung für die nächsten Jahre
Unfallverhütung bleibt auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung. Im Vordergrund stünden die qualitativ hochstehende und vollständige Umsetzung des Verkehrssicherheitspaketes Via sicura, die kontinuierliche Verbesserung der Strasseninfrastruktur sowie die Ausnützung des Sicherheitspotenzials von Fahrassistenzsystemen, schliesst die bfu.
Die verkehrssicherheitsrelevante CH-Vorschriften sind hier zu finden.