Unsichere Smart-Home-Anlagen

Smart Home boomt weiter. Der europäische Versicherungsverband IE analysiert Nutzen und Risiken der Systeme – und warnt explizit vor Do-it-yourself-Einbau.

© depositphotos, Den.the.Grate@gmail.com

Smart Home sind viel beworben und oft gewünscht“, wie die Stiftung Warentest kürzlich schreibt und auf ihre Testergebnis von smarten Sicherheitssystemen hinweist: „Schwach gegen Einbrecher. Keins der getesteten Systeme schneidet gut ab“. „Smart“ sei definitiv nicht automatisch gleichzusetzen mit „sicher“. Polizei und die VdS Schadenverhütung warnen schon lange, dass die zunehmende Vernetzung nebst vielen Störfaktoren auch immer neue, teils sogar bisher unbekannten Risiken mit sich bringe.

Auch Versicherer-Dachverband warnt

Auch das Präventionsforum des europäischen Versicherer-Dachverbandes „Insurance Europe“ analysierte jetzt das Boom-Thema. Bei Einbruchschadenzahlungen von fast einer halben Milliarde Euro pro Jahr allein durch deutsche Versicherer und immer neuen Schadenszenarien durch Internet-Angriffe haben die Versicherer natürlich besonderes Interesse an verlässlicher Schutztechnik. In einem aktuellen Positionspapier wägt der Verband Nutzen und Risiko des Einbruchschutzes aktueller Smart-Home-Systeme (die oft auch bei gewerblichen Risiken eingesetzt werden) für Endkunden wie Versicherer ab.

Interessant für qualifizierte Hersteller, Errichter und Nutzer: Zusammengefasst werden im Positionspapier auch Veröffentlichungen von Behörden und weiteren anerkannten Institutionen wie der VdS Schadenverhütung, welche die Schwachstellen der Systeme klar beschreiben. Das sind unter anderem die übliche 1-Faktor-Authentifizierung (zu schwach), die unverschlüsselte Übertragung von Videodaten, keine Beschränkungen der Falscheingabe von Zugangsdaten, unsichere Interfaces und natürlich Apps.

Sebastian Brose von der VdS betont: „Die Versicherungsexperten wagen auch einen für die Sicherheitsbranche hoffentlich hilfreichen Ausblick in die Zukunft – und fordern ihre Mitglieder in Europa auf, zu verhindern, dass sich bei den Versicherungsnehmern eine Scheinsicherheit einstellt. Wichtig für qualifizierte Errichter: Gerade vor Do-it-yourself-Einbau wird gewarnt.“

Ein Fazit des Positionspapier: Die Versicherer als Meinungsbildner für Schadenverhütung sollen die Anwendung geeigneter Standards im Smart-Home-Segment forcieren.

Die fünfseitige Publikation (englisch) finden Sie zum Download auf vds-home.de.

 

 

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