Unterwegs im Herbst: Abblendlicht einschalten
Kürzere Tage, sinkende Temperaturen und Wild auf der Fahrbahn: Während der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr für Automobilisten sowie Motorrad- und Velofahrende. Der TCS rät, bei schlechtem Wetter das Abblendlicht einzuschalten. Zudem gibt er weitere Tipps.
Der Herbst hat es oftmals in sich: Schlechte Sicht, Schleudergefahr und Wildtiere. Diese Faktoren erfordern von den Verkehrsteilnehmenden eine angepasste Fahrweise und erhöhte Aufmerksamkeit, wie der TCS betont.
Lichtautomaktik selbst(!) einschalten
Wer trotz schlechter Sicht lediglich mit Tagfahrlicht unterwegs ist, sollte sich bewusst sein, dass die meisten Autos hinten unbeleuchtet sind, wie der TCS schreibt. Aus diesem Grund solle man bei prekären Lichtverhältnissen stets mit Abblendlicht statt nur mit Tagfahrlicht fahren. Praktischerweise müsse der Fahrer, wenn es dämmert oder wenn er einen Tunnel durchquert, nicht jedes Mal selbst das Abblendlicht einschalten, falls die Funktion «Automatik» aktiviert sei. Allerdings reagiere die Lichtautomatik ausschliesslich auf Helligkeitsunterschiede. Bei Sichtbehinderungen die durch Nebel, Rauch, Schnee oder starken Regen verursacht würden und bei gleichzeitig gleichbleibender Helligkeit reagiere die Lichtautomatik nicht. Deshalb, so der TCS, sollte man in solchen Situationen das Abblendlicht trotz Lichtautomatik selbst einschalten. Nebellichter und Nebelschlusslichter dürften nur verwendet werden, wenn die Sichtweite wegen Nebels, Schneetreibens oder starken Regens weniger als 50 m beträgt.
E-Bikes auch tagsüber mit Licht
Velofahrer benutzen ihr Licht am besten sobald es dämmert oder die Sicht schlecht ist. E-Bikes und E-Trottinette müssen sowohl tagsüber als auch in der Nacht mit Licht fahren, wie die Organisation betont. Eine vom TCS im Herbst 2022 durchgeführte Zählung zeige auf, dass die Hälfte der Trottinette und ein Drittel der Velos morgens und abends, wenn die Sicht beeinträchtigt sei, nicht korrekt beleuchtet oder ganz ohne Licht unterwegs seien. Eine weitere TCS-Zählung, die 2023 durchgeführt wurde, zeige auf, dass auch tagsüber bei Elektrovelos und E-Trottinetten die Situation verbesserungswürdig sei. Obwohl das Einschalten des Vorderlichts für Elektrovelos und E-Trottinette tagsüber obligatorisch sei, komme bei den E-Trottinetten nur ein Drittel der Fahrer dieser Pflicht nach. Bei den Elektrovelos seien es je nach Modell immerhin 76 bis 91 Prozent.
Fussgängerinnen und Fussgängern empfiehlt der TCS, helle oder reflektierende Bekleidung zu tragen, sobald sie draussen unterwegs sind.
Vorsicht: Wildtiere
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der das Risiko am höchsten ist, unverhofft auf Wildtiere zu treffen, die sich auf der Fahrbahn aufhalten oder diese überqueren. Um das Kollisionsrisiko zu reduzieren und rechtzeitig reagieren zu können sei es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen und insbesondere ab Anbruch der Dämmerung jederzeit bremsbereit zu sein.
Falls sich ein Tier auf der Strasse oder in unmittelbarer Nähe aufhalte, solle man das Abblendlicht einschalten und hupen, um das Tier zu verscheuchen. Auf gefährliche Ausweichmanöver sei zu verzichten. Komme es trotz dieser Vorsichtsmassnahmen zu einem Zusammenstoss, sei der Unfall unverzüglich der Polizei zu melden. Diese schicke den Wildhüter, einen Jäger oder einen Tierarzt an die Unfallstelle. Einem verletzten Tier sollte man sich niemals nähern, sondern in sicherer Entfernung auf das Eintreffen der Fachleute warten, wie der TCS betont.
Weitere Herausforderungen
Aufgrund der tieferen Temperaturen sei im Herbst die Schleudergefahr grösser und auch der Bremsweg werde länger. Grund dafür seien nasse und kalte Strassen, die mit Laub oder Schmutz bedeckt seien. Durch Wasserpfützen steige zudem die Gefahr von Aquaplaning. Bei kalten Temperaturen sei auf Brücken bereits mit Eisbildung zu rechnen. Autolenkerinnen und Autolenker sollten die Winterreifen rechtzeitig gemäss der sogenannten O-Regel (Oktober bis Ostern) aufziehen, wie der TCS abschliessend betont.