Unzureichende Risikobeherrschung gefährdet Unternehmen

Trotz der Betriebsstörungen, die nachweislich als Folge von mangelhaftem Risikomanagement auftreten können, erkennen und beurteilen viele Führungskräfte die Risiken, die potenziell katastrophale Auswirkungen auf ihren Betrieb haben können, nicht adäquat. Zudem bereiten sie ihr Unternehmen nicht hinreichend auf diese Risiken vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine jährlich durchgeführte Studie.

Risikomanagement, Risikobeherrschung
© depositphotos, gunnar3000

 

„Alte Methoden zur Einschätzung von Risiken sind im heutigen globalen Geschäftsumfeld unzureichend, wenn Führungskräfte die Nachhaltigkeit und den Erfolg ihres Unternehmens sicherstellen wollen“, so Davide Vassallo, Global Managing Director bei DuPont Sustainable Solutions. „Ein Unternehmen erfolgreich zu führen, ist heute komplexer als je zuvor. Führungskräfte müssen täglich zahlreiche unternehmensinterne und externe Herausforderungen bewältigen. Mit diesen Herausforderungen sind zahlreiche Risiken verbunden, die Führungskräfte erfolgreich voraussehen und minimieren müssen. Eine Transformation in ihrem Unternehmen erzielen Führungskräfte, wenn sie Risiken in die Geschäftsstrategie integrieren. So können sie die Mitarbeiter mit einbeziehen, die Produktivität verbessern und ihren Wettbewerbsvorteil steigern.“

Mit der Implementierung hapert es

Gemäss der weltweit durchgeführten Studie „Global Operations Risk Survey 2018“ von DuPont Sustainable Solutions (DSS)  zeigen die Ergebnisse, dass die Befragten zwar in Bezug auf die wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen Risikomanagementprogramms generell übereinstimmen und sich ihrer Bedeutung durchaus bewusst sind. Doch die Führungskräfte würden es nicht schaffen, diese Eigenschaften in ihrem eigenen Unternehmen zu implementieren, schreibt DSS. Dieses Versäumnis zeigt sich laut Studie an folgenden Punkten:

  • Führungskräfte stellen Risiken, die gravierende Zwischenfälle zur Folge haben können, nicht ausreichend in den Vordergrund. Es scheint, als würden Führungskräfte sich aufgrund der geringen Häufigkeit von Zwischenfällen in falscher Sicherheit wiegen und nicht auf Anzeichen für potenziell gravierende Ereignisse achten. Während 78% der Umfrageteilnehmer darin übereinstimmen, dass eine geringe Anzahl von Zwischenfällen nicht unbedingt bedeutet, dass auch das Risiko abnimmt, geben zwei Drittel der Führungskräfte dennoch zu, sich sicher zu fühlen, wenn sie Daten sehen, denen zufolge die Anzahl von Zwischenfällen gering ist oder gegen Null tendiert.
  • Die befragten Führungskräfte sind sich einig, dass es wichtig ist, Risikomanagementsysteme zu haben, die integriert sind, einander ergänzen und regelmässig auf ihre Effektivität überprüft werden. Dennoch geben 44% der Umfrageteilnehmer zu, dass Lücken in bestehenden Systemen eine Herausforderung für ihr Unternehmen bedeuten.
  • Führungskräfte bestätigen, dass unter Mitarbeitern eine Kluft in Bezug auf das Management von Risiken besteht. Ein Viertel der Befragten glaubt, dass ihre Mitarbeitenden an der vordersten Front eine voneinander abweichende Auffassung von den wichtigsten Risiken für das Unternehmen haben. Mehr als die Hälfte (55%) meint, auch leitende Führungskräfte seien sich über die wichtigsten Risiken für das Unternehmen nicht einig, was einem Anstieg von 35% im Vergleich zu der 2017 durchgeführten DSS-Umfrage entspricht. Das weist auf einen wachsenden Unterschied im Engagement für Sicherheit zwischen Führungskräften und Mitarbeitern hin, der Unternehmen daran hindert, Risiken effektiv zu erkennen und zu minimieren.

Wer hat teilgenommen?

Die weltweite, jährlich stattfindende DSS-Umfrage zum Thema Risikomanagement unter Führungskräften vergleicht und misst den Reifegrad von Programmen für operatives Risikomanagement in Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen. Die Umfrage beleuchtet ebenfalls die Herausforderungen, denen Unternehmen beim effektiven Risikomanagement und bei der Verbesserung ihrer Unternehmensleistung begegnen. An der von Mai bis August 2018 durchgeführten Umfragen nahmen Führungskräfte aus mehr als 350 Unternehmen teil. Die Hälfte der Teilnehmer (52%) sind leitende Führungskräfte (CEO, CFO usw.), während die andere Hälfte (48%) Geschäftsführer sind. 60% der teilnehmenden Unternehmen sind in mit hohen Risiken verbundenen Branchen tätig (z.B. Bergbau, Metallverarbeitung, Öl und Gas, Fertigungsindustrie). Rund zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen sind global präsent. 44% haben ihren Firmensitz in Nordamerika, 27% in der Region Asien-Pazifik und 24% in Europa, wie DDS abschliessend schreibt.

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