Vernetzte Polizeiweste: IoT und KI für mehr Sicherheit im Einsatz

Ein neues Gerät in taktischen Schutzwesten soll Notsituationen via KI automatisch erkennen und Warnungen absetzen.

Bild: Conextivity Group

KI und IoT für die Sicherheit von Streitkräften: Die französische Generaldirektion der Gendarmerie Nationale (DGGN) und Wearin‘, das Start-up der Schweizer Technologiegruppe Conextivity, testen in einem gemeinsamen Projekt die Integration eines intelligenten IoT-Geräts in taktische Schutzwesten der Gendarmen. Das Gerät soll Notsituationen via KI automatisch erkennen und Warnungen an die Kommandozentrale absetzen. Die innovative Lösung wurde auf die Bedürfnisse verschiedener Berufsgruppen der Strafverfolgungsbehörden zugeschnitten.

Die neue taktische IoT-Lösung, die an vorinstallierten Schutzwesten angebracht wird, gewährleistet hochgradige Sicherheit und Konnektivität durch ein hochmodernes KI-verstärktes Warngerät, das unabhängig von aktuellen Funksystemen ist. Dieses robuste Gerät mit dem Namen Wearin‘ Brain wird entweder manuell über eine SOS-Taste oder automatisch ausgelöst, wenn es eine abnormale Situation erkennt, zum Beispiel einen Sturz, das Durchdringen der Schutzhülle der Weste nach einer Stichwunde oder einen Schusseinschlag. Mit der Warnung übermittelt das Gerät auch die Geodaten des betroffenen Personals an die Kommandozentrale.

Das Konnektivität-Kit verfügt über intelligentes Energiemanagement und einen zentralen Hochleistungs-Akku mit einer Laufzeit von acht Stunden. Dadurch wird die Betriebszeit der elektronischen Ausrüstung der Gendarmerie erheblich verlängert. Die optimierte Verkabelung des Kits ermöglicht das Aufladen der Geräte über ein einziges Kabel, das der Beamte einfach an sein Fahrzeug anschliessen kann.

Sichtbarkeit in der Nacht

Das Wearin‘ Brain, die Wearin‘ Batterie und das Schnellwechselsystem sind ergonomisch über MOLLE-Befestigungen und/oder hochbelastbare Multifunktionstaschen in die Weste integriert. Die leuchtenden Fasern auf der Vorder- und Rückseite der Weste verbessern die Sichtbarkeit der Einsatzkräfte bei Nachteinsätzen.

«Die Weste, die wir gemeinsam mit Wearin‘ entwickeln, beinhaltet die neuesten Technologien in den Bereichen Konnektivität, Erkennung, Kommunikation und Sichtbarkeit», erklärt Oberstleutnant Fabrice Blanc, Leiter des «Connected Vest»-Programms bei der DGGN. Die IoT-Lösung namens Wearin‘ X DGGN Smart Tactical Vest wurde mit einer offenen, modularen Architektur entwickelt, die auf die Interoperabilität aktueller und zukünftiger Systeme ausgerichtet ist. Die Weste wird im Rahmen der Partnerschaft stetig weiterentwickelt und permanent an die operativen Bedürfnisse der Strafverfolgungsbehörden angepasst. Je nach Art des Einsatzes von Gendarmen, nationalen oder kommunalen Polizeibeamten oder Zollbeamten können die Anforderungen stark variieren.

Schnelle Entscheidungen

Die von Wearin‘ entwickelte IoT-Plattform kann mit einem Dashboard bereitgestellt werden, das in das System der Kommandozentrale integriert wird und Echtzeitinformationen über die Situation vor Ort liefert. Dies geschieht anhand der Daten von Sensoren, Warngeräten und Kommunikationssystemen, die von den Einsatzkräften getragen werden. Auf der Grundlage dieser präzisen Informationen über laufende Operationen können die Befehlshaber schneller taktische Entscheidungen treffen und die Einsatzkräfte schneller und besser koordinieren.

Die im November 2023 unterzeichnete Innovationspartnerschaft zwischen Wearin‘ und der DGGN wird von der Agentur für Verteidigungsinnovation des französischen Verteidigungsministeriums und der Abteilung für Transformation der nationalen Gendarmerie unterstützt.

Quelle: Conextivity Group

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