Warum wir in den Ferien krank werden
Endlich Ferien - doch kaum am Urlaubsort angekommen, kratzt der Hals und schmerzt der Kopf. Das ist kein Zufall - jeder Fünfte ist von der sogenannten Leisure Sickness betroffen.
Es fühlt sich nicht nur so an: tatsächlich werden viele Menschen ausgerechnet am Wochenende oder in den Ferien krank. Es geschieht so oft, dass es sogar einen speziellen Begriff dafür gibt: Die sogenannte Leisure Sickness. Mehr als jeder fünfte kennt laut einer neuen Studie der Internationalen Hochschule Bad Honnef bei Bonn das Gefühl, genau in dem Moment krank zu werden, an dem eigentlich die Entspannung kommen sollte.
Es kann etwa sein, dass jemand immer von Freitagabend bis Sonntagmorgen unter Kopfschmerzen leidet, oder am ersten Tag am Strand Fieber und Schnupfen auftritt. Oftmals leiden die Betroffenen auch unter Schlafstörungen; sie kommen nicht einmal in der Nacht richtig zur Ruhe.
Die Betroffenen finden sich in allen Berufsgruppen, doch nicht jeder ist gleich stark gefährdet: Betroffen sind insbesondere Personen, die im Berufsalltag von Stress betroffen sind und eine hohe Arbeitsbelastung bewältigen müssen. Ein deutlicher Risikofaktor ist ständige Erreichbarkeit: Personen, die auch in der Freizeit beruflich erreichbar sein müssen, können schlechter abschalten. Frauen sind häufiger als Männer betroffen; Menschen, die sich schlecht abgrenzen können, ebenfalls.
Leisure Sickness vorbeugen
Die Studienautoren raten sechs Massnahmen, um der Urlaubserkrankung vorzubeugen: So sollen Betroffene die eigenen Ansprüche an den Urlaub senken, um sich besser entspannen zu können – auch zu Hause ausspannen ist erlaubt. Das Smartphone sollte ausgeschaltet werden, auch in den Ferien regelmässig Pause gemacht werden. Ebenso wichtig ist es, sich vor Ferienantritt nicht völlig auszupowern – nicht alle Arbeiten müssen erledigt werden, bevor es los geht. Zuletzt sollen sich die Betroffenen selber klar machen, dass sie über das Jahr hinweg viel geleistet haben – und sich die Pause verdient haben.