Wirbel um Gesichtserkennungs-Software

Medienberichten zufolge sollen Schweizer Polizeikorps eine Gesichtserkennungstechnologie eingesetzt haben, die noch sehr umstritten ist. Jedoch deuten Untersuchungen auf einen Einzelfall hin. 

©depositphotos

Laut Tamedia-Berichten hat die Stadtpolizei Zürich untersucht, wie es innerhalb der eigenen Reihen zur Verwendung der umstrittenen Gesichtserkennungs-Software «Clearview» kam. Der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie ist gegenwärtig in der Schweiz verboten. Auch das Tool ist umstritten, da das Unternehmen in seinen Datenbanken Milliarden von Bildern speichert, die wahllos aus sozialen Medien gesammelt werden. Gemäss der amerikanischen Seite Buzzfeed News hätten Beamten der Stadtpolizei Zürich sowie der Kantonspolizei St. Gallen im Februar 2020 zwischen 50 Suchabfragen mit der Clearview AI getätigt.

E-Mail-Adresse der Stadtpolizei in Datenbank aufgetaucht

In den internen Dokumenten, die dem Portal vorlagen, waren aus 88 Nationen auch E-Mail-Adressen der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei St. Gallen einsehbar. Die Stapo Zürich und Kapo St. Gallen dementieren jedoch, dass die Software zu Fahndungszwecken eingesetzt wurde. Nun hat sich herausgestellt, dass ein Beamter der Stadtpolizei Zürich die Software nach seiner Ausbidlung getestet habe.

Das Tool wurde den Anwesenden demnach zum Ausprobieren empfohlen. Der Mitarbeitende testete die Software einen Tag nach der Ausbildung mit frei zugänglichen Bildern aus dem Internet. Insgesamt habe er das Tool zwölfmal ausprobiert und musste für die Anmeldung seine offizielle Geschäftsmailadresse angeben. Die Stadtpolizei hält jedoch fest, dass die Software nicht zu Strafverfolgungszwecken eingesetzt wurde und auch nie eine Gesichtsanwendung evaluiert oder beschafft wurde.

Quelle: Der Bund/Tamedia-Newsnet

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