Zwei Milliarden Franken: Wer sich entlastet, spart Geld

Körperliche Überlastung beim Heben, Tragen, Ziehen oder Schieben von Lasten kann zu Beschwerden am Bewegungsapparat führen. Abgesehen von körperlichem Leid, führt dies zu Ausfalltagen und somit zu hohen Kosten.

Überlastung
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Die Coronapandemie hatte eine regelrechte Paketflut zur Folge. In Zeiten der Pandemie, in denen Verkaufsläden lange Zeit geschlossen waren, gewann Onlineshopping offensichtlich weiter an Attraktivität. Die Schweizerische Post verzeichnete für das Coronajahr 2020 ­einen Allzeitrekord von über 180 Millionen ausgelieferten Paketen. Wobei hier die Lieferungen der diversen privaten Paketlieferdienste nicht eingerechnet sind.

Die Freude beim Empfänger beim Erhalt des Pakets kann beim Lieferanten zum Leid führen. Denn wer schwere Lasten falsch und ohne Hilfsmittel transportiert, schadet seinem Körper.

«Körperliche Überlastungen können Sehnenentzündungen, Abnützungserscheinungen wie beispielsweise Arthrose oder zu Rückenbeschwerden führen. In Extremfall äussern sich diese Rückenbeschwerden mit einem Bandscheibenvorfall», erklärt Christian Müller, Experte für Ergonomie bei der Suva.

Ausfalltage kosten ein Vermögen

Abgesehen von körperlichem Leid, entstehen hohe Kosten, weil die verletzten Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz ausfallen. Die Statistik zeigt, dass 670 000 Arbeitnehmende an berufsbedingten Beschwerden des Bewegungsapparats leiden und dadurch im Schnitt während drei Arbeitstagen pro Jahr fehlen. Die Suva rechnet mit rund 1000 Franken pro Ausfalltag, womit sich die Kosten insgesamt auf über 2 Milliarden Franken belaufen, welche das Gesundheitssystem, die Betriebe und den gesamten Werkplatz Schweiz belasten.

Der Einsatz von Hilfsmitteln ermöglicht die nachhaltige Verminderung von Unfällen, Überbelastungen sowie letztendlich körperlichen Beschwerden. Der Nutzen geht aber darüber hinaus, denn mit Hilfsmitteln kann auch Zeit gespart werden.

«Ein Paketzusteller, der bei der Arbeit geeignete Hilfsmittel verwendet, schont seinen Bewegungsapparat und spart viel Kraft. Damit kann er sein Arbeitstempo auch an einem langen Arbeitstag bis zum Feierabend halten», sagt Müller.

Die Hilfsmittel sind zahlreich und ihr Einsatz unterscheidet sich bezüglich zu transportierendem Gegenstand sowie Anwendungsort. Beim Transfer von Paketen gibt es diverse Hilfsmittel, die den Arbeitsalltag erleichtern können. Sind die Pakete beim Bereitstellen der Lieferungen auf Paletten gestapelt, ermöglicht der Einsatz eines Scherenhubwagens, dass man die Pakete auf Hüfthöhe heben kann, was den Rücken massiv entlastet. Bei besonders schweren Paketen können Hebehilfen wie beispielsweise Vakuumheber eingesetzt werden. Ist die Auslieferung beim Kunden über flache Zugänge möglich, kann man Rollwagen oder Sackkarren einsetzen. Bei Treppenzugängen schaffen Treppensteiger Abhilfe. Zudem kann bei kleineren Paketen ein Traggurt sinnvoll sein.

Neben dem Einsatz von Hilfsmitteln ist es wichtig, die Tourenplanung und den Fahrzeugverlad so zu gestalten, dass jedes Paket nur minimal und optimalerweise nur bei der Auslieferung selbst bewegt wird. Auch hier lassen sich Zeit und Kräfte sparen.

Imagegewinn dank Professionalität

Nicht zuletzt zahlt ein professioneller Umgang mit Lasten auch auf das Unternehmensimage ein. Denn welcher Kunde freut sich, wenn er einem verschwitzten und gestressten Paketlieferanten die Türe öffnen muss? Ein Unternehmen, das seine Arbeitnehmenden professionell ausrüstet, strahlt zudem Vertrauen aus gegenüber dem Kunden, dass die bestellte Ware ohne Zwischenfälle und Transportschäden beim Kunden ankommt.

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