Der Depression eine Stimme geben

Betroffene und Angehörige können unter einer interaktiven und multimedialen Aufklärungs-Webseite über Depression in eigenen Beiträgen über ihre Erfahrungen mit Depression berichten und der Erkrankung so eine Stimme geben.

Neue multimediale interaktive Website lässt an Depression erkrankte Menschen zu Wort kommen – Experten-Clips informieren über die Erkrankung. © Depositphotos/monkeybusiness

Die Betroffenen können für die Website schriftliche Erfahrungsberichte oder Audio- und Video-Dateien einreichen. „Wir wollen einen offenen Umgang mit Depression fördern und so Verständnis wecken für die Erkrankung, die für Aussenstehende oft schwer greifbar ist“ erklären die Initiatoren des Projekts Michaela Kirst und Axel Schmidt. Ergänzt werden die sehr persönlichen Einblicke durch kurze Experten-Videos. Diese enthalten die wichtigsten Informationen über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Depression. „Der Nutzer kann sich so über Depression informieren, ohne lange Texte lesen zu müssen“, so die Agentur Knick Design, welche die Webseite gestaltet und umgesetzt hat. Auch Prominente machen sich auf der Website für die Aufklärung über Depression stark. Neben Entertainer Harald Schmidt kommen Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich und Bloggerin Victoria van Violence zu Wort. „Die Website ist eine einzigartige Aufklärungs-Plattform über Depression. Es gibt nichts Vergleichbares im Internet“ betont der Filmemacher und Psychiater Axel Schmidt weiter.

Ein Jahr im Leben von Menschen mit Depression – Dokumentarfilm gab Anstoss für Aufklärungs-Website

Entstanden ist die Webseite aus dem Filmprojekt „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“. Für den Dokumentarfilm begleiteten Michaela Kirst und Axel Schmidt ein Jahr lang zwei an Depression erkrankte Frauen und eine betroffene Familie. 2016 feierte der Film Premiere und war seither in über 90 Orten in Kinovorführungen zu sehen. Der Dokumentarfilm kann als DVD für zuhause bestellt werden. „Während der Suche nach Protagonisten für unseren Dokumentarfilm, haben uns viele Menschen ihre Erfahrungen anvertraut. Nicht alle konnten wir in den Film aufnehmen. Wir hatten jedoch das Gefühl, dass es wirklich wichtig ist, all diesen unterschiedlichen Geschichten eine Heimat zu geben“, erläutert Regisseurin und Produzentin Michaela Kirst von sagamedia die Idee für das Projekt.

Immer noch viele Vorurteile und Wissenslücken über die Erkrankung

Jedes Jahr erkranken 5,3 Millionen Menschen in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression. Die Volkskrankheit ist u.a. gekennzeichnet durch gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit, hartnäckige Schlafstörungen und das Gefühl der Ausweglosigkeit. Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sieht immer noch grossen Aufklärungsbedarf: „Wir wissen aus unseren deutschlandweiten Befragungen, dass es immer noch grosse Wissenslücken und Vorurteile zu Depression in der deutschen Bevölkerung gibt. Viele Menschen verstehen nicht, dass Depression eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die jeden treffen kann und einer professionellen Behandlung bedarf. Sie verwechseln die Depression mit Sorgen oder Überforderung, die jeder einmal in seinem Alltag erlebt.“ Die Webseite gibt deshalb einen sehr persönlichen und authentischen Einblick, wie sich die Erkrankung anfühlt und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung.

Weitere Infos

Die Erfahrungsberichte der Betroffenen und die Experten-Clips finden Sie unter www.die-mitte-der-nacht.de.
Der Dokumentarfilm „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ ist auf DVD über www.deutsche-depressionshilfe.de/infomaterial erhältlich.

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