Einkommen beeinflusst Gesundheitsverhalten

Je höher das Einkommen, desto besser die Ernährung und desto höher die körperliche Aktivität. Allerdings geht ein hohes Einkommen auch häufiger mit riskantem Alkoholkonsum einher.

Wie gesund sich jemand ernährt, hängt auch mit seinem Einkommen zusammen.
Wie gesund sich jemand ernährt, hängt auch mit seinem Einkommen zusammen.

Ein tiefes Einkommen zu haben, hat einen Einfluss auf das Gesundheitsverhalten: Je weniger jemand verdient, desto höher das Risiko, dass er sich zu wenig bewegt und nicht auf eine gesunde Ernährung achtet. Umgekehrt ist es aber beim Alkoholkonsum: Bessergestellte haben ein erhöhtes Risiko für Alkoholmissbrauch. Dies zeigt eine Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan und des Bundesamts für Gesundheit.

Die Studie untersuchte, wie die Gesundheitsverhaltensweisen in Bezug auf Tabak, Alkohol, körperliche Aktivität und Ernährung in den Bevölkerungsgruppen verteilt sind. Untersucht wurde dabei neben dem Haushaltseinkommen auch Unterschiede zwischen Geschlechtern, Bildung, Alter und Landesteilen.

Sportliche Gutverdiener

Insgesamt sind 65% der Schweizer Bevölkerung regelmässig körperlich aktiv. Dabei zeigen sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Einkommensstufen: Während bei den 20% der Bevölkerung, die am wenigsten verdienen, nur rund 50% Sport treiben, sind es bei den höchsten 20%   drei Viertel der Befragten tun. Auch die Bildung spielt eine Rolle: Je höher die Bildung, desto aktiver die Person.

Ähnlich sieht es bei der Ernährung aus: Je höher das Einkommen, desto mehr Wert wird auf eine gesunde Ernährung gelegt. Seid der ersten Erhebung dieser Art im Jahr 1997 hat die Ungleichheit dabei sogar zugenommen. Auch hier hat die Bildung einen ähnlich hohen Einfluss auf das Ernährungsverhalten. Frauen achten zudem bedeutend stärker auf die Ernährung als Männer – laut Studienautoren wäre sonst der Unterschied in Bezug auf das Einkommen noch stärker ausgeprägt.

Alkohol und Tabak
Nicht überall leben aber die besser Verdienender auch gesünder: Insbesondere beim Alkoholmissbrauch zeigt sich, dass der riskante Konsum umso häufiger auftritt, je mehr Einkommen zu Verfügung steht. Interessant hier: Der Bildungsgrad hat einen umgekehrten Einfluss – höher Ausgebildete haben also ein tieferes Risiko als weniger hoch Ausgebildete. Weitere Risikofaktoren sind Alter (über 60-jährige haben das grössere Risiko als jüngere), Geschlecht (Männer haben das höhere Risiko als Frauen) und Nationalität (Schweizer sind gefährdeter als Ausländer). Auch die Landesregion spielt eine Rolle: Je ärmer der Landesteil, desto höher das Risiko.

Der Tabakkonsum ist in den letzten Jahren allgemein rückläufig. Aber er nimmt nicht bei allen Bevölkerungsschichten gleich stark ab: Während 1997 die bestverdiendenden 40% der Bevölkerung noch den höchsten Tabakkonsum vorwiesen, liegt dieser nun bei den mittleren und zweittiefsten 20%. Insgesamt nahm die Ungleichheit beim Rauchen ab.

Zur vollständigen Studie.

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