Immer weniger Personen trinken täglich Alkohol

2022 konsumierten 83% der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren Alkohol. Dieser Anteil ist seit 1992 stabil. Demgegenüber ist der Anteil der Personen, die täglich Alkohol konsumieren, in den vergangenen 30 Jahren von 20% auf 9% zurückgegangen. Während das Rauschtrinken mindestens einmal pro Monat bei jungen Männern zwischen 15 und 24 Jahren am meisten verbreitet ist (31%), ist der tägliche Alkoholkonsum bei Männern ab 65 Jahren am häufigsten anzutreffen (31%). Dies sind einige Ergebnisse aus der neusten Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS) zum Alkoholkonsum.

Foto: Depositphotos/TarasMalyarevich

Übermässiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für frühzeitige Sterblichkeit und für Beeinträchtigungen der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit. Er erhöht das Risiko von Unfällen, Gewalt und frühzeitiger Behinderung. Anhand der Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) lassen sich das aktuelle Trinkverhalten der Bevölkerung ab 15 Jahren sowie seine Entwicklung über den Zeitraum von 30 Jahren von 1992 bis 2022 analysieren.

Vier von fünf Personen trinken Alkohol

2022 trank die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Alkohol (83%), wobei der Anteil alkoholkonsumierender Männer höher war als der Anteil alkoholkonsumierender Frauen (87% gegenüber 79 %). Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55%) konsumierte mindestens einmal wöchentlich und etwa jede zehnte Person täglich Alkohol. Seit 1992 ist der Anteil der Alkohol konsumierenden Personen stabil.

Rückgang des täglichen Alkoholkonsums in den letzten dreissig Jahren 

Seit 1992 ist der Anteil der Personen, die täglich Alkohol trinken, um knapp zwei Drittel zurückgegangen, sowohl bei den Männern (von 30% auf 12%) als auch bei den Frauen (von 12% auf 5%). Mit zunehmendem Alter steigt der tägliche Alkoholkonsum: Bei den 65-Jährigen und Älteren konsumiert jeder dritte Mann bzw. jede siebte Frau täglich Alkohol.

Abnahme des chronisch risikoreichen Konsums

Zwei Formen von Alkoholkonsum stellen ein Risiko für die Gesundheit dar: regelmässig zu viel trinken (chronisch risikoreicher Konsum) oder bei einer Gelegenheit zu viel trinken (Rauschtrinken). 2022 wiesen 4% der Bevölkerung einen tendenziell chronisch risikoreichen Alkoholkonsum auf, d. h. sie tranken täglich umgerechnet durchschnittlich mindestens zwei (bei Frauen) bzw. vier (bei Männern) Standardgläser eines alkoholischen Getränks, wobei kein relevanter Unterschied nach Altersgruppe festzustellen ist. Seit 1997 ist der chronisch risikoreiche Konsum bei den Männern stärker zurückgegangen (von 8% auf 4%) als bei den Frauen (von 5% auf 3%). Dadurch hat sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern verringert.

Rauschtrinken nimmt zu

Anders als der chronisch risikoreiche Konsum ist das Rauschtrinken, das mindestens vier Standardgläsern (bei Frauen) bzw. fünf Gläsern (bei Männern) eines alkoholischen Getränks während einer Trinkgelegenheit entspricht, seit 2007 angestiegen. Bei den Frauen ist der Anstieg deutlicher (von 6% auf 11%) als bei den Männern (von 16% auf 19%). Auch hier hat sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern verringert. Rauschtrinken betrifft mehrheitlich Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem junge Männer zwischen 15 und 24 Jahren: 31% von ihnen betranken sich 2022 mindestens einmal monatlich.

Wein wird in der Schweiz am häufigsten konsumiert

2022 war Wein das beliebteste alkoholische Getränk der Schweizer Bevölkerung: 49% der Personen konsumierten mindestens einmal wöchentlich Wein, 38% Bier, 16% Spirituosen und 2% Alcopops. Während Bier (55% der Männer mindestens einmal pro Woche gegenüber 21% der Frauen) und Spirituosen (22% gegenüber 11%) nach wie vor in erster Linie bei Männern beliebt sind, wird Wein von beiden Geschlechtern in ähnlichem Umfang getrunken (51% der Männer und 48% der Frauen).

Quelle: www.bfs.admin.ch

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