Neues Fähigkeitsprofil Zivilschutz verabschiedet
Die kantonalen Amtschefinnen und Amtschefs für Bevölkerungs- und Zivilschutz haben sich in Basel mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) zur ersten Konferenz des Jahres getroffen. Ein zentraler Meilenstein war die formelle Verabschiedung des neuen Fähigkeitsprofils Zivilschutz. Daneben standen der Einbezug von Spontanhelfenden, die laufenden Entwicklungen im Zivilschutz sowie der Austausch über aktuelle Projekte im Fokus.

Vertreterinnen und Vertreter der Kantone sowie des Bundesamts für Bevölkerungsschutz nahmen an der Frühjahrstagung der Konferenz der Amtschefinnen und Amtschefs (KdA) teil. Die Veranstaltung in Basel bot eine Plattform für den intensiven fachlichen Austausch und die gemeinsame Diskussion strategischer Themen im Bevölkerungsschutz.
Ein Thema der zweitägigen Konferenz waren die Lehren, die aus dem Krieg in der Ukraine für die Stärkung des Bevölkerungsschutzes in der Schweiz gezogen werden können. Die Teilnehmenden konnten sich unter anderem mit der Analyse der Fähigkeiten des Bevölkerungsschutzes für den Fall eines bewaffneten Konflikts, der Alimentierung des Zivilschutzes und der Modernisierung der Schutzbauten beschäftigen.
Neues Fähigkeitsprofil für den Krisenfall
Ein besonderer Meilenstein war die formelle Verabschiedung des neuen Fähigkeitsprofils Zivilschutz – vormals «Leistungsprofil» genannt – nach guter Zusammenarbeit mit den Kantonen. Das neue Profil definiert, welche Fähigkeiten in Krisensituationen schweizweit bereitgestellt werden sollen, differenziert Grundfähigkeiten, die flächendeckend verfügbar sein müssen, und erweiterten Fähigkeiten, die gezielt dort zum Einsatz kommen, wo sie besonders benötigt werden. Es soll sicherstellen, dass die Zivilschutzpflichtigen in Krisensituationen in der Lage sind, die Bevölkerung zu schützen und dient als Grundlage für die Planung und Umsetzung von Einsätzen bei Katastrophen und Notlagen.
Spontanhelfende: Potenziale und Herausforderungen
Wie können Spontanhelfende im Ereignisfall sinnvoll eingebunden werden? Dieser Frage widmete sich ein thematischer Schwerpunkt der Konferenz, mit Impulsreferaten des Schweizerischen Roten Kreuzes und des Kantons Tessin sowie einem Workshop. Die Freiwilligen stehen für die Resilienz der zivilen Gesellschaft. Im aktuellen Sicherheitsumfeld ist ihr Beitrag umso wertvoller. Ihr Einsatz soll gefördert werden und die institutionellen Dispositive ergänzen, gleichzeitig soll er auch korrekt koordiniert werden, beispielsweise um zu verhindern, dass die Freiwilligen in Gefahr geraten.
Digitalisierung des Zivilschutzes – Projekt DIZIS
Das Projekt DIZIS zur Digitalisierung des Zivilschutzes wurde anhand konkreter Umsetzungsschritte vorgestellt. Die Teilnehmenden befassten sich unter anderem mit Fragen zur Priorisierung der zwei geplanten Phasen: des elektronischen Dienstmanagements (elektronische Nachfolge des Dienstbüchleins; Phase 1) sowie der digitalen Abwicklung von Aufgeboten und Dienstverschiebungen (Phase 2). Die Kantonsvertreterinnen und -vertreter begrüssten das Projekt und sicherten ihre Unterstützung zu, wiesen jedoch zugleich darauf hin, dass noch tragfähige Lösungen für die Finanzierung gefunden werden müssten.
Neuausrichtung der Katastrophenmedizin: KATAMED
Die Teilnehmenden wurden auch über den Bericht des Nationalen Verbunds Katastrophenmedizin (KATAMED) informiert, ein Projekt im Rahmen der Neuausrichtung des Koordinierten Sanitätsdienstes insbesondere infolge der Covid-19-Pandemie. Die Vision «Gemeinsam. Stärker. Helfen.» legt den Fokus auf die Stärkung der gemeinsamen Fähigkeiten in ausserordentlichen Lagen.
Quelle: babs.admin.ch