Immer mehr Mitarbeiter zu Betrügereien bereit

Weltweiter EY-Report verzeichnet internen und externen Druck auf Unternehmen und Angestellte.

Foto: Depositphotos/zestmarina

Vier von zehn Angestellten sind laut dem Beratungsspezialisten EY (ey.com) zu unethischem Verhalten im Job bereit. So glaubt nur fast jeder Zweite, dass sich die Integritätsstandards im eigenen Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren verbessert haben. Für den Report befragt wurden 5.464 Angestellte und Vorstands- sowie Geschäftsleitungsmitglieder in 53 Ländern.

Druck steigt vielerorts an

Obwohl 90 Prozent der weltweit befragten Angestellten zuversichtlich sind, dass sich ihre Kollegen an Gesetze, Verhaltensregeln und Vorschriften halten, würden sich 38 Prozent zu unethischem Verhalten nach Anweisung durch Vorgesetzte verleiten lassen.

«Der interne und externe Druck auf Unternehmen und deren Mitarbeiter bleibt bestehen – und angesichts einer schwachen Konjunktur, einer immer komplexeren geopolitischen Lage und anhaltender Cyber-Bedrohungen wird dieser Druck eher zu- als abnehmen», so Andreas Frohner, Leiter der Abteilung Forensic & Integrity Services bei EY Österreich.

Versuchungen in der Krise

Neben Cyber-Security-Risiken (26 Prozent) werden auch Gesundheitskrisen (22 Prozent), Erwartungen an die finanziellen Ergebnisse (22 Prozent), Unterbrechungen der Lieferkette (21 Prozent) und geopolitische Bedrohungen (15 Prozent) als externe Druckfaktoren benannt, die Compliance-Verstöße auslösen können.

Interne Faktoren sind dagegen aus Sicht fast der Hälfte der Befragten die eigenen Mitarbeiter. Zudem werden eine hohe Fluktuation der Angestellten (26 Prozent), fehlende Ressourcen (25 Prozent) und nicht zuletzt der Druck seitens des eigenen Managements (24 Prozent) genannt.

31 der Befragten sagen, dass unethisches Verhalten im eigenen Unternehmen toleriert wird, wenn es sich dabei um leitende Angestellte oder besonders erfolgreiche Kollegen handelt. Frohner: «Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann die Versuchung groß sein, über Fehlverhalten hinwegzusehen, wenn Top-Mitarbeiter daran beteiligt waren.»

Quelle: EY

 

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