Glatteis? Der Pinguin-Gang verhindert Stürze

Langsam und mit kleinen Schritten gehen - und den Körperschwerpunkt nach vorne verlagern: Diese dem Pinguin nachgeahmte Gehweise sorgt bei Glatteis für mehr Stabilität.

Pinguine machen es vor: Körperschwerpunkt auf das vordere Bein verlagern und kleine, langsame Schritte machen hilft, bei Glatteis das Gleichgewicht zu wahren.

Glatteis führt bei Fussgängern oft zu Stürzen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät deshalb, bei Glatteis den Pinguin-Gang zu verwenden: Fussgänger sollen sich langsam und mit kleinen Schritten über den Boden schieben. Der Gang ahmt einen Pinguin nach: Der Körperschwerpunkt wird über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet – der Fuss setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach aussen. Das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität. Damit sinkt die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.

 

So geht der Pinguin-Gang.

Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention, erklärt: „Im Winter verschärft sich die Gangunsicherheit insbesondere von älteren Menschen. Hinzu kommen verzögerte Reflexe. Im Falle eines Sturzes können sich betagte Menschen nicht ausreichend abfangen und stürzen ungebremst auf den harten Boden. Aufgrund des oftmals gebrechlichen Allgemeinzustandes fallen die Verletzungen dann besonders schwer aus.“

Ob Jung oder Alt: Damit Fußgänger auf spiegelglattem Asphalt sicherer unterwegs sind, geben Orthopäden und Unfallchirurgen neben dem Pinguin-Gang fünf weitere Tipps:

  • Halt suchen: Mit einer Person eingehakt gehen oder sich an der Häuserwand oder einem Geländer entlang tasten.
  • Im Winter nur Schuhe mit Profil tragen: Wer im Arbeitsleben elegante Schuhe tragen muss, sollte diese am besten erst im Büro wechseln.
  • Schuh-Spikes tragen: Durch die Nutzung von Spikes lässt sich auch normales Schuhwerk wintertauglich machen. Die Spikes, auch als Anti-Rutsch-Sohle bezeichnet, lassen sich schnell und unkompliziert am Schuh befestigen und schützen so vor dem Ausrutschen.
  • Fahrrad stehen lassen: Das Fahrrad sollte im Winter keine Saison haben. Da das Rad keine Winterreifen besitzt, rutschen die Räder beim Bremsen auf Schnee und bei Glätte schnell zur Seite weg – eine hohe Unfallgefahr.
  • Für gangunsichere ältere Menschen: Keine unnötigen Gefahren eingehen und bei starker Glätte möglichst zu Hause bleiben.
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