Mehr Freizeitunfälle bei sonnigem Wetter

Freizeitaktivitäten richten sich stark nach dem Wetter. Das hat Auswirkungen auf die Unfallzahlen. So führt viel Sonnenschein zu deutlich mehr Freizeitunfällen – auch im Herbst. Dies zeigen die Zahlen der Suva.

Vor allem bei schönem Wetter steigen die Unfallzahlen.

Sinkende Temperaturen, nasses Laub oder starker Wind können ungünstigen Einfluss auf das Unfallgeschehen haben. Die Suva wollte es genauer wissen und hat im Rahmen ihrer Serie «Unfälle in Zahlen» untersucht, welche Wetterbedingungen die Unfallzahlen am meisten ansteigen lassen. So hat der grösste Unfallversicherer der Schweiz die UVG-Unfallzahlen mit täglichen Wetterdaten des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz(Link wird in einem neuen Fenster geöffnet)  zusammengeführt. Fazit: «Der Einfluss des Wetters auf die Unfallzahlen erfolgt hauptsächlich über die Dauer der Ausübung von Freizeitaktivitäten und vergleichsweise wenig über ein erhöhtes Risiko an einzelnen Tagen wie zum Beispiel bei Glatteis», sagt Peter Andermatt, Statistiker bei der Suva.

Mehr Freizeitunfälle an heiteren Tagen

Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, wird bei der Analyse über den Einfluss des Wetters zwischen heiteren Tagen und trüben Tagen gemäss Definition von MeteoSchweiz unterschieden. Heitere Tage weisen eine Sonnenscheindauer von 80 Prozent und mehr auf. An trüben Tagen scheint die Sonne zu 20 Prozent und weniger. So ist zu beobachten, dass sich an Arbeitswochentagen mit heiterem Wetter rund 25 Prozent mehr Freizeitunfälle als an Arbeitswochentagen mit trübem Wetter ereignen. An Wochenenden sind es gar rund 40 Prozent mehr Freizeitunfälle. Deutlich wurde der Einfluss des Wetters auch im letzten Jahr: Im Sommer 2015 herrschte schöneres Wetter als 2014, was bei der Suva zu einer Zunahme der Freizeitunfälle von Juni bis August um sieben Prozent führte.

Doppelt so viele Velo- und Motorradunfälle

Freizeitaktivitäten wie Velo- und Motorradfahren werden vorzugsweise bei angenehmen Temperaturen und bei Sonnenschein ausgeübt. Daher lässt sich eine saisonale Zu- und Abnahme dieser Aktivitäten und der entsprechenden Unfallzahlen zwischen April und Oktober beobachten. An heiteren Tagen gibt es rund doppelt so viele Velo- und Motorradunfälle wie an trüben Tagen. Bei den Autounfällen gibt es kaum Unterschiede.

Berufsunfälle nicht vom Wetter abhängig

Auf die Berufsunfallzahlen hat das Wetter nur einen geringen Einfluss. Bei Berufen, die in Gebäuden ausgeübt werden, erstaunt dies nicht. Aber auch im Baugewerbe, wo sich jährlich rund 28 000 Berufsunfälle ereignen, gibt es kaum wetterbedingte Unterschiede bei den Unfallzahlen.

Jährlich verunfallen rund 267 000 UVG-versicherte Personen bei der Arbeit. In der Freizeit ereignen sich gar rund 527 000 Unfälle.

Text und Bilder: Suva

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