PSA für Hautschutz: Handhabung entscheidet Wirksamkeit
Eine Studie zeigt, dass bisherig erhobene Faktoren nicht immer ausreichen, um die Wirksamkeit von PSA zum Schutz der Haut zu ermitteln.
Hauterkrankungen rangieren ganz weit oben bei den Anzeigen auf Berufskrankheit. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie beispielsweise Handschuhe soll die Beschäftigten vor schädigenden Einflüssen schützen. Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in einer vergleichenden Übersichtsarbeit die Wirkung persönlicher Schutzausrüstung anhand von Literaturdaten untersuchen lassen. Der Bericht „Effectiveness of personal protective equipment against dermal exposure – a comparative survey„, der im Auftrag der BAuA erstellt wurde, gibt ein umfassendes Bild zum derzeitigen Erkenntnisstand. Dabei blickt er auch auf Faktoren, die die Wirksamkeit unterschiedlicher Schutzausrüstung beeinflussen. Neben den Eigenschaften der Ausrüstung ist beispielsweise die richtige Anwendung entscheidend für die erreichbare Schutzwirkung.
Um Beschäftigte vor Gefährdungen durch Hautkontakt zu schützen, gibt es verschiedene Arten von PSA. Am verbreitetsten sind Handschuhe. Aber auch Schutzanzüge, Hauben oder Schuhe kommen zum Einsatz. Dabei wird deren Wirksamkeit bislang vor allem anhand von Materialeigenschaften wie der Durchlässigkeit ermittelt. Durchbruchszeiten beispielsweise ermöglichen eine Abschätzung, wie lange ein Material einem chemischen Stoff standhält. Auch Alterung und Abnutzung können die Wirksamkeit von Schutzausrüstung verringern. Unterschiedliche Studien untersuchten die Wirksamkeit einzelner Materialien und Ausrüstungsgegenstände. Im Bericht wird der aktuelle Stand dieser Studien in einer Datenbank aufbereitet und vergleichend analysiert, um die Standardfaktoren für die Untersuchung und Bewertung von Schutzkleidung zu prüfen.
Faktoren reichen nicht
Die vergleichende Untersuchung hat gezeigt, dass die bisher erhobenen Faktoren nicht immer ausreichen, um die Wirksamkeit von Schutzbekleidung verlässlich zu ermitteln. Auf die in Studien ermittelten Schutzfaktoren können sich zum einen die Untersuchungsbedingungen auswirken. Dazu gehören das Studiendesign oder die Probennahme. Zum anderen wird das Schutzniveau auch durch anwendungsbezogene Faktoren beeinflusst. Neben der Dauer der Anwendung sowie Einflüssen aus der Umgebung entscheidet auch das Verhalten der Nutzer über die Wirksamkeit persönlicher Schutzausrüstung. Dazu gehören das richtige An- und Ausziehen sowie das richtige Säubern und Anwenden der Ausrüstung. Eine zahlenmässige Erfassung dieser Faktoren ist auf der bestehenden Datenlage bislang kaum möglich.
Quelle: BAuA