Sicherheitsstandards für Drohnen
Die Schweizer Flugsicherung Skyguide und AirMap wollen gemeinsam das erste nationale Luftverkehrsmanagementsystem für Drohnen umsetzen.
Laut Skyguide haben sich seit dem Jahr 2013 die Drohnenfluggesuche verzehnfacht und in der Schweiz gibt es immer mehr Firmen, die die unbemannten Flugkörper nutzen. Deshalb drängt sich ein Luftverkehrsmanagementsystem für Drohnen auf.
Was steckt hinter dem System?
Gemäss dem Flugsicherungsunternehmen Skyguide handelt es sich um die erste landesweite Einführung von U-space, damit Drohnen einen sicheren und gesicherten Zugang zum europäischen Luftraum erhalten. Vergleichbar mit dem US-amerikanischen «Unmanned Traffic Management (UTM)» sei U-space ein gemeinsames Vorhaben, das dynamisches Situationsbewusstsein, Datenaustausch und digitale Kommunikation für das europäische Drohnen-Ökosystem möglich mache.
Pilotphase ab Juni 2018
In einer Pilotphase ab Juni 2018 wollen Skyguide und AirMap die UTM-Plattform von AirMap in die Skyguide-Infrastruktur integrieren und automatisierte Flugbewilligungen in einem einheitlichen Luftraum einführen. Man werde zudem eine Roadmap für den schweizerischen U-space entwickeln, welche die Grundlage für die Umsetzung eines Luftverkehrsmanagementsystems für Drohnen ab 2019 schaffen werde.
Der schweizerische U-space werde einen sicheren Flug für alle Kategorien von unbemannten Flugkörpern und alle Einsatzarten im Luftraum der Schweiz gewährleisten, heisst es. Der U-space soll unter anderem folgende Funktionen unterstützen:
- Blockchain-gestützte Registrierung für Benutzer und Drohnen
- dynamisches Geofencing und sofortige digitale Luftraumbewilligung
- Echtzeit-Warnsystem für Drohnenpiloten und Live-Drohnen-Telemetrie für Luftraumbewirtschafter
- Vernetzung und Kommunikation zwischen Drohnenpiloten und Luftraumbewirtschaftern
- weitere Dienste, um simultane Flüge im gemeinsamen Luftraum zu ermöglichen
Sichere Öffnung des Luftraums
«Nach einer einjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit AirMap erwarten wir, dass die UTM-Plattform die höchsten Sicherheitsstandards für den schweizerischen U-space erfüllt », sagt Klaus Meier von Skyguide. Mit dem U-space strebe die Schweiz eine sichere Öffnung des Luftraums für die Drohnenwirtschaft an, sagte Ben Marcus, CEO von AirMap. Gemäss Christian Hegner, Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, ist die Errichtung eines U-space der Schlüssel für eine grössere Sicherheit von Drohneneinsätzen. Zudem sein ein solcher U-space zentral, um den Bedenken der Bürger in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre Rechnung zu tragen.
Wirksamer Katalysator für die Drohnenindustrie
2017 führte das Flugsicherungsunternehmen ein „Swiss U-space“-Test durch. Es handelte sich um die erste Live-Demonstration ausgereifter U-space-Dienste in Europa. Gemeinsam zeigten Skyguide, AirMap und Sitaonair voll funktionsfähige U-space-Kapazitäten – einschliesslich Registrierung und Identifizierung, Geofencing und Luftraumbewilligung – im Rahmen von Live-Einsätzen von Drohnen.
Mit Umsetzungen in der Schweiz, Japan, Neuseeland und den USA ist die UTM von AirMap laut Skyguide die umfassendste und am stärksten vernetzte Plattform ihrer Art. Die Plattform biete aktuelle Luftrauminformationen für alle Länder der Welt, nationale Luftraumvorschriften für über 20 Nationen und das grösste Netzwerk von Drohnenbetreibern und -herstellern sowie Luftraumbewirtschaftern im Drohnen-Ökosystem. Sie erreiche über 85% der Drohnen weltweit, heisst es abschliessend in der Medienmitteilung des Flugsicherungsunternehmens.
Quelle: Skyguide
Hier gehts zum Artikel „Drohnen: Security-Ratschläge für Städte“