Stürze sind häufigste Unfallart
Jährlich verletzen sich in der Schweiz rund 280 000 Personen bei Stürzen, fast 1400 sterben an den Folgen. Sturzpräventionstrainings können das Risiko vermindern.
Jedes Jahr müssen rund 280 000 Personen nach Stürzen ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen. Stürze sind in der Schweiz der häufigste Unfallhergang und betreffen alle Altersklassen. Fatale Folgen haben sie aber vor allem für Senioren ab 65 Jahren. Mit zunehmendem Alter nehmen Muskelkraft und Gleichgewichtsfähigkeit ab. Zudem sind ältere Menschen verletzlicher. Das führt zu mehr Stürzen mit tödlichem Ausgang. Von den knapp 1400 Personen, die jährlich an den Folgen eines Sturzes sterben, sind 96 % Senioren.
Stürze können nicht nur durch das Entfernen von Stolperstellen und baulichen Mängeln vermieden werden (Bereiche, in denen die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung viel unternimmt), sondern auch durch gezielte körperliche Aktivität. Ein guter Vorsatz zum neuen Jahr! Die bfu und Pro Senectute haben mit drei weiteren Partnern Trainingsübungen entwickelt. Diese verbessern Kraft und Gleichgewicht, wodurch das Risiko eines Sturzes vermindert wird resp. dessen Folgen abgefedert werden können. Nun wurden die Übungen mit Trainingseinheiten auf einer instabilen Unterlage wie der bfu-Balance Disc (eine mit Luft gefüllte Gummischeibe) ergänzt. Dank der dadurch verbesserten Stabilität kann ein Stolpern oder Ausrutschen eher aufgefangen werden. Das ist besonders jetzt in den Wintermonaten wichtig, wenn viele Wege rutschiger als sonst sind.
Drei Mal Training pro Woche vermindert das Sturzrisiko
Die bfu untersuchte erstmals die Wirksamkeit eines Trainingsprogramms zur Sturzprävention. Dabei wurden die Effekte eines kombinierten Kraft- und Gleichgewichtstrainings bei älteren Menschen in angeleiteten (also mit einer Trainerin oder einem Trainer) und nicht angeleiteten Gruppen (also allein zuhause) geprüft. Es zeigte sich, dass ein dreimaliges Training pro Woche, bei dem mindestens zwei Übungseinheiten mit einer ausgebildeten Leiterperson stattfinden, den grössten Effekt hat. Weiter ergab die Untersuchung, dass die Übungen für die Testpersonen sicher sind und nicht zu trainingsbedingten Verletzungen führen.
«sicher stehen – sicher gehen»
Weitere Informationen zum Übungsprogramm «sicher stehen – sicher gehen» sowie über 500 Sport- und Bewegungsangebote finden sich auf der Website www.sichergehen.ch.