Welcher Arbeitshandschuh darf`s denn sein?
Die Redaktion von SAFETY-PLUS, der führenden Schweizer Fachzeitschrift für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, erstellte erstmals eine Marktübersicht zu Arbeits- und Sicherheitshandschuhen, welche gegen mechanische, chemische und thermische Risiken Schutz bieten.
Mit der Marktübersicht im SAFETY-PLUS Nr. 2/19 geben wir Sicherheitsverantwortlichen und Entscheidern praktische und schnelle Informationen zum Thema Arbeitshandschuh an die Hand. Welche wichtigen Funktionsleistungen und Einsatzmöglichkeiten es bei Schutz- und Arbeitshandschuhen gibt und wie man am besten vorgeht, die richtigen Produkte gegen mechanische, chemische und thermische Risiken einzugrenzen, dazu befragte die Redaktion Massimo Nicastro, Geschäftsführer Uvex Schweiz.
Herr Nicastro, was sind die meist angefragten Themen und Herausforderungen bei der richtigen Auswahl von Arbeitshandschuhen für Einkäufer und SiBes von Unternehmen?
Massimo Nicastro: Die Handschuhe sind nach Art der Gefahr (mechanisch, chemisch, thermisch), nach Art der Tätigkeit (Präzision, Allround, Heavy Duty) sowie den Umgebungsbedingungen am Arbeitsplatz (trocken, feucht, nass/ölig) auszuwählen.
Für die Anwender besteht nun die Herausforderung darin, den geeigneten Handschuh für die Anwendung und die Arbeitsumgebung auszuwählen. Hier spielen neben der benötigten Schutzfunktion – und damit entsprechender Zertifizierung – auch ergonomische Aspekte wie Passform, Feinfühligkeit und Griffsicherheit eine grosse Rolle. So gibt es beispielsweise verschiedene Arten von Beschichtungen, je nachdem ob der Arbeitsbereich trocken, feucht, nass oder ölig ist. Nicht zu unterschätzen ist auch die Auswahl der richtigen Handschuhgrösse. Ein Handschuh, der nicht richtig passt, kann selbst zu einer Gefahrenquelle am Arbeitsplatz werden. All diese Aspekte sind für den Anwender sehr wichtig.
Welche weiteren Aspekte sind dabei zu beachten?
Die Kommunikation spielt hierbei eine besondere Rolle. Die Mitarbeitenden müssen über die einzusetzenden Handschuhe und richtige Anwendung – inklusive notwendiger Kontrolle auf Beschädigung vor jedem Tragen – und die Grenzen des Schutzhandschuhes «vor was schützt er, vor was schützt er nicht?» informiert werden. Empfehlenswert ist auch ein Handschuhplan für jeden Arbeitsplatz, der am Arbeitsplatz sichtbar aufgehängt wird so dass die Information, welche Handschuhe zu tragen sind, stets präsent ist. Die richtige Auswahl verhindert die falsche Anwendung.
Gemäss Suva besteht ja „die Pflicht, PSA einzusetzen, wo diese notwendig ist“. Wie sieht daher die rechtliche Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Besonderen aus?
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, die Gefahren im Unternehmen zu ermitteln. Wenn diese Gefahren nicht durch organisatorische oder technische Massnahmen beseitigt werden können muss er seinen Mitarbeitenden die dafür zum Schutz notwendige persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen. Die Mitarbeitenden sind dazu verpflichtet, diese Schutzausrüstung richtig zu verwenden und dürfen sie technisch nicht verändern – beim Handschuh beispielsweise die Fingerspitzen abzuschneiden um ein besseres Feingefühl zu erhalten ist klar verboten. Geregelt ist das im Artikel 82, Absatz 1 und 3 des Unfallversicherungsgesetzes.
Lesen Sie hier das ganze Interview zum Download.
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marktuebersicht.safetyplus@galledia.ch
