Zuckersteuer wirkt – zumindest bei Niedrigverdienern

Süssgetränke enthalten viel Zucker ist laut Gesundheitsförderung Schweiz massgeblich bei der Entstehung von Übergewicht mitverantwortlich. Ein Pilotprojekt in den USA zeigt nun: Eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke wirkt.

Kinder mögen Süssgetränke oft besonders gern.

Steuern auf stark zuckerhaltige Getränke führen dazu, dass deren Konsum in einkommensschwachen Haushalten deutlich zurückgeht. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Befragung durch Wissenschaftler der University of California, Berkeley. Die Stadt an der Westküste war 2014 hat als eine der ersten in den USA die eine „Zuckersteuer“ auf Softdrinks eingeführt.

Industrie kritisiert Vorstoss

Laut der soeben im „National Journal of Public Health“ erschienenen Studie ist vier Monate nach der Steuereinführung der Konsum bei Niedrigverdienern in Berkeley um 21 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig ist der Wasserkonsum gestiegen, so die Studienautoren. In den Nachbarstädten San Francisco und Oakland ist der Konsum von stark zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken hingegen um vier Prozent gestiegen. Die Getränke-Industrie meldet indes Zweifel an und kritisiert die Methode der Forscher. Schließlich würden Befragungsteilnehmer ihr eigenes Ernährungsverhalten nicht akkurat wiedergeben, so die American Beverage Association.

Ungeachtet der Kritik zeigen die Ergebnisse in Berkeley in dieselbe Richtung wie jene aus Mexiko. Der südliche Nachbar hat die Zuckersteuer 2014 gleich landesweit eingeführt und verzeichnet einen Rückgang um 17 Prozent bei Konsumenten mit einem niedrigen Einkommen. Das Gute daran: Die niedrige Bereitschaft für Softdrinks in die Tasche zu greifen, hat positive Effekte auf die Gesundheit der Bürger und entlastet in weiterer Folge den öffentlichen Gesundheitssektor. Übermäßiger Zuckerkonsum kann bekanntermaßen zu Fettleibigkeit, Diabetes und Karies führen. Schätzungen belaufen sich allein in den USA auf über 180.000 Tote pro Jahr.

Andere Städte ziehen nach

Kritiker der Softdrink-Steuer verweisen ebenso auf lokale Gewerbe, die darunter leiden, wenn Getränke in der Nachbarstadt günstiger zu haben sind. Die Befragung in Berkeley hat jedoch ergeben, dass gerade einmal zwei Prozent der Konsumenten aus diesem Grund außerhalb der Stadt einkaufen gehen. Vielmehr nehmen sich jetzt immer mehr Politiker ein Beispiel an der Studentenstadt. Philadelphia ist bereits nachgezogen. San Francisco und Oakland planen eine Steuer im Herbst. Auch Großbritannien kann dieser Idee vieles abgewinnen. Auf der Insel ist die Zuckersteuer ab 2018 geplant.

In der Schweiz ist die Einführung einer Zuckersteuer derzeit noch kein Thema. Gesundheitsförderung Schweiz empfiehlt jedoch, den Konsum von Süssgetränken so klein wie möglich zu halten, und als gesunde Alternative lieber Wasser zu trinken. Eine wissenschaftliche Analyse der Organisation aus dem Jahr 2013 zeigt, dass die zuckerhaltigen Limonaden stark zu Übergewicht von Kindern und Jugendlichen beitragen.

Quelle: Pressetext / Gesundheitsförderung Schweiz

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