7 Schritte für mehr Cyber-Sicherheit
Der digitale Wandel beflügelt auch die Kriminalität: Professionelle Internetkriminelle haben sich auf Lösegelderpressung und Geldwäsche spezialisiert. Digitale Zahlungssysteme wie Bitcoin oder Monero erleichtern den anonymen Geldtransfer und vereinfachen die Erpressung, ohne Spuren zu hinterlassen.
Diese Form von Cyberangriff bereits so populär, dass sie sogar als „Ransomware-as-a-Service“ angeboten wird, bei der man sich im Tor-Netz eine eigene, personalisierte Ransomware zusammenstellen kann, wobei die Hintermänner Kommission auf die Erpressungserlöse verlangen, schreibt Barracuda Networks.
Zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit empfiehlt das Unternehmen sieben Schritte:
1. Cyber-Sicherheit als Frage der Unternehmens-Performance und -Compliance
Cyber-Sicherheit wird häufig als reines IT-Problem betrachtet, so haben Führungskräfte oft kaum einen Einblick in bewährte Sicherheitsstandards und -risiken. Ohne Experten im Team bleibt es darüber hinaus nur allzu oft dem einfachen IT-Personal überlassen, sich um das umfangreiche Feld der Cyber-Sicherheit zu kümmern, doch IT-Sicherheit erfordert einen zentralen Ansatz mit klaren Zuständigkeiten. Wichtige Personen, allen voran Mitglieder der Unternehmensführung, müssen sich für das Thema einsetzen, um eine unternehmensweite Entscheidungs- und Mitarbeiterkultur zu ermöglichen, deren Schwerpunkt auf dem vertraulichen Umgang mit Kundendaten und gutem Datenmanagement liegt. Eine anfängliche professionelle Risikobewertung ist dabei unerlässlich, um bestimmte Gefahren zu identifizieren und Lösungen zu implementieren. Dieser Prozess sollte eine genaue Beurteilung der direkten Kosten im Zusammenhang mit einer Sicherheitsverletzung sowie deren Folgen für das gesamte Unternehmen beinhalten. Arbeiten Sie hierfür mit Spezialisten zusammen und nutzen Sie Managed Services, um die Implementierung bewährter Sicherheitsverfahren und -technologien zu beschleunigen. Spezialanbieter können dabei helfen, potenzielle Schwachstellen zu ermitteln und eine durchdachte Strategie zum Schutz gegen Cyber-Angriffen zu erarbeiten.
2. Implementierung bewährter Sicherheitsverfahren
Legen Sie konkrete Richtlinien für die E-Mail-, Web-, Kollaborations- und Social-Media-Tools sowie sonstiger Werkzeuge fest, die in diversen Arbeitsabläufen eingesetzt werden. Stellen Sie dabei sicher, dass diese Leitlinien die gesetzlichen und behördlichen Auflagen zur Verschlüsselung von E-Mail-Inhalten umfassen, die sensible Daten enthalten. Weiterhin sollte die Nutzung privater mobiler Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones (BYOD), mit denen auf Unternehmenssysteme zugegriffen wird, überwacht oder gesteuert werden. Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter, welche Werkzeuge und Anwendungen sie für den Zugang zu Unternehmensressourcen verwenden sollten. Verbieten Sie beispielsweise die Verwendung fremder Datensticks oder Software auf der Firmeninfrastruktur.
3. Massnahmen zur Überwachung und Vorbeugung
Implementieren Sie Systeme zur Erkennung und Eliminierung von Phishing- und Ransomware-Attacken. Überwachungs-Software sollte umfangreiche Transparenz bieten sowie IT-Teams in die Lage versetzen, Postfächer regelmässig zu scannen und Bedrohungen zu einem bestimmten Gerät zurückzuverfolgen. Ebenfalls sollten vorbeugende Massnahmen ergriffen werden, darunter die Suche nach Schwachstellen in Web-Anwendungen sowie nach vorhandener Spyware und der Einsatz fortschrittlicher Werkzeuge zur Feststellung einer Gefährdung.
4. Datensicherung
Ein Disaster Recovery-Plan ist überlebenswichtig für die Geschäftskontinuität. Prüfen Sie deshalb Ihr Backup-Verfahren, um sicherzustellen, dass Daten plattformübergreifend wiederhergestellt werden können. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass Sie über eine konsequente Strategie zur Schadenbegrenzung verfügen. Cloud-basierte Backup-Systeme eignen sich zum Beispiel, um die Anforderung eines Offsite-Backups für Katastrophenfälle kostengünstig abzubilden.
5. Datenverschlüsselung und Cloud-Sicherheit
Ein umfangreiches Sicherheitskonzept sollte zudem fortschrittliche Ansätze wie Regeln für die Datenverschlüsselung zum Schutz privater Datenspeicher und Cloud-basierter Backup-Systeme umfassen. Ebenfalls dazu zählen Werkzeuge für heuristisches Scannen zum Aufspüren von Befehlen, die gegebenenfalls auf bösartige Aktivitäten hindeuten, sowie Cloud-basierte System-Emulatoren, die Dateien in einer Sandbox öffnen und untersuchen, um Systeme vor dem Risiko schädlicher Anhänge zu schützen.
6. Sensibilisierung der Belegschaft
Auch lässt sich mit der Sensibilisierung der Belegschaft einiges erreichen, denn Cyber-Kriminelle haben es zumeist auf das leichteste Ziel im Netzwerk abgesehen – den Benutzer. E-Mails zählen zu den häufigsten Einfallstoren für zahlreiche Arten von Attacken, viele Mitarbeiter kämpfen jedoch mit Informationsüberflutung, die Wahrscheinlichkeit ist also gering, dass sie ihre Post eingehend auf Phishing prüfen. Die Förderung des Sicherheitsbewusstseins ist ein zentraler Bestandteil der Verbesserung des Schutzes. Die Ergebnisse eines aktuellen Berichts von Osterman Research bestätigen, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Spear-Phishing-Angriffs zu werden, für Unternehmen mit gut vorbereiteten Mitarbeitern geringer ist. Wichtig ist die Veranstaltung regelmässiger Schulungen, in denen der Umgang mit Betrug oder E-Mail-Angriffen, gute E-Mail-Praktiken und sicheres Verhalten beim Surfen im Internet vermittelt werden.
7. Halten Sie Ihre Systeme aktuell
Alle Anwendungen und Betriebssysteme sollten regelmässig auf Sicherheitslücken geprüft sowie anhand aktueller Patches der jeweiligen Anbieter auf den neuesten Stand gebracht werden. Wie Edgescan herausfand, hätten 63 Prozent aller Schwachstellen mittels Sicherheitsaktualisierung beseitigt werden können.
Quelle: Barracuda Networks