Anrufe von Fake-Behörden auf Rekordhoch
Seit neun Monaten beobachtet das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) mittlerweile das Phänomen der gefälschten Anrufe von angeblichen Polizeibehörden. In den letzten drei Wochen haben sich die Meldungen zu diesem Phänomen beim BACS nahezu verdreifacht und sind verantwortlich für den höchsten Meldeeingang seit Gründung der Anlaufstelle. Der hohe Meldeeingang ist jedoch nicht nur negativ einzustufen.
Seit Sommer 2023 werden dem BACS vermehrt gefälschte Anrufe von angeblichen Polizeibehörden gemeldet. Der Betrug startet mit einem Telefonanruf von einer vermeintlichen Polizei- oder Zollbehörde, die vorgibt, dass beispielsweise persönliche Bankkontodaten im Zusammenhang mit einer Straftat aufgetaucht seien. Es gibt dabei diverse Varianten. Allen gemeinsam ist jedoch, dass eine computergenerierte Stimme in tadellosem Englisch spricht und die angerufene Person auffordert, die Taste «1» zu drücken, um weitere Informationen zu erhalten. Danach wird man mit einem vermeintlichen Polizisten verbunden.
Nach einer ersten grossen Anrufwelle im vergangenen Herbst und einem anschliessenden Rückgang in den Wintermonaten explodierten die beim BACS eingehenden Meldungen in den letzten Wochen. Die Angreifer haben offenbar ihr Geschäftsmodell intensiviert.
Der Trick mit dem Drücken der Taste «1»
Hoher Meldeeingang ist nicht nur negativ
Mit dem Einsatz einer solchen Maschine sind der Anzahl der Anrufe kaum Grenzen gesetzt. Sie könnte an einem Tag praktisch jeden Anschluss in der Schweiz anrufen. Je sensibler dabei die Bevölkerung ist und die Anrufe sofort abbricht, desto mehr Anrufe muss die Maschine der Betrüger tätigen, um genügend potentielle Opfer zu generieren, die dann mit den Betrügern verbunden werden. Eine hohe Zahl an Meldungen beim BACS kann somit auch etwas Positives bedeuten, nämlich, dass der grosse Teil der Bevölkerung sensibilisiert ist, den Betrug rasch durchschaut und den Anruf sofort unterbricht.
Rufen Sie nicht zurück, die angezeigte Nummer ist gefälscht
Empfehlungen
- Brechen Sie solche Telefonanrufe sofort ab. Weder die Polizei noch andere Behörden tätigen Anrufe, um Zugriff auf Ihre Geräte zu erlangen;
- Gestatten Sie niemandem einen Fernzugriff auf Ihre Geräte. Sollten Sie Fernzugriff gewährt haben, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Computer infiziert wurde;
- Deinstallieren Sie in einem ersten Schritt das Fernzugriffs-Programm;
- Besteht der Verdacht einer Infektion, lassen Sie den Computer unverzüglich von einer Fachperson untersuchen und gegebenenfalls säubern. Die sicherste Variante ist, den Computer vollständig neu aufzusetzen. Vergessen Sie aber dabei nicht, alle persönlichen Daten vorher zu sichern;
- Haben Sie einen finanziellen Schaden erlitten, melden Sie den Fall Ihrer Bank und erstatten Sie Anzeige.