Fast 75% vernachlässigen die Router-Sicherheit

Schweizer Anwender vernachlässigen die Sicherheit ihres Routers und setzen sich damit einem hohen Risiko aus, Opfer von Cyberkriminellen zu werden: Passwörter können dadurch abgegriffen und sensible Daten gestohlen werden.

© depositphotos,KirillM

 

Wie eine aktuelle Umfrage von Avast ergab, haben sich 73,5 Prozent der Befragten in der Schweiz noch nie in die webbasierte Verwaltungsoberfläche ihres Routers eingeloggt, um die Werkseinstellungen zu ändern. 20 Prozent geben an, das voreingestellte Passwort noch nie geändert zu haben. Auch beim Update-Verhalten ist noch Luft nach oben: 55 Prozent der Umfrageteilnehmer haben noch nie die Firmware ihres Routers aktualisiert.

Diverse Modelle betroffen

Ende Mai wurden weltweit schätzungsweise 700 000 Router identifiziert, die für Malware, die SSL-Stripping beinhaltet, anfällig sind. Bekannt als VPN-Filter, enthält diese modulare Malware sogenannte „Man-in-the-middle“ (MITM)-Angriffsmöglichkeiten, die entwickelt wurden, um den Datenverkehr mit schadhaften Payloads zu infizieren. Die Malware ist in der Lage, den eingehenden und ausgehenden Datenverkehr vom Netzwerk ihres Opfers zu überprüfen und Passwörter oder andere sensible Informationen zu stehlen. Aktuell sind Router in 54 Ländern betroffen, darunter Modelle von Linksys, Netgear, D-Link, Huawei und Asus.

Des Weiteren haben kürzlich IT-Sicherheitsexperten berichtet, dass sich das Satori-Botnetz ausbreitet, indem es eine Schwachstelle in den DSL-Routern von D-Link ausnutzt. Satori ist ein Botnetz, das IoT-Geräte infiziert und diese dann dazu benutzt, um beispielsweise DDoS-Angriffe durchzuführen und Kryptowährungen zu schürfen.

Wichtig: Updates für Router durchführen

Die Umfrage von Avast zeigt einmal mehr, wie Internetkriminelle die Unwissenheit der Anwender in Bezug auf die Sicherheit ihrer Router ausnutzen können. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten in der Schweiz gibt an, dass sie sich höchstens ein Mal pro Jahr oder noch seltener in ihren Router einloggen und nach Updates schauen. 49 Prozent sagen sogar, dass sie keine Ahnung hatten, dass ihr Router überhaupt eine Firmware, also die in die Hardware eingebettete Software, besitzt, die regelmässige Aktualisierungen und Sicherheits-Updates benötigt.

„Das lokale Netzwerk eines Anwenders ist nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette und häufig ist der Router die verwundbarste Stelle”, erklärt Martin Hron, Security Researcher bei Avast. „Die Relevanz des Routers in Bezug auf die Netzwerksicherheit wird oft unterschätzt, dabei ist es zweifellos das wichtigste Gerät, da es das Gateway zum Internet ist. Da mit dem Router viele Geräte verbunden sind und über ihn sämtliche Daten ausgetauscht werden sowie der ein- und ausgehende Traffic läuft, ist er ein attraktives Angriffsziel. Können sich Internetkriminelle hier Zugang verschaffen, ist es ein Leichtes für sie, sensible Informationen wie beispielsweise Zugangsdaten fürs Online-Banking abzugreifen oder die damit verbundenen IoT-Geräte zu kapern. Um ein Minimum an Sicherheit zu gewährleisten, sollten die Anwender den voreingestellten Benutzernamen und das Passwort bei der Erstinstallation ihres Routers ändern und regelmässig die Updates der Firmware vornehmen.“ Pressemeldung Avast

Die Umfrage wurde im Juni 2018 durchgeführt. In der Schweiz haben über 525 Internetnutzer daran teilgenommen.

 

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