Erstmals finden die «Swiss Cyber Security Days» statt

Ende Februar findet die nationale Informationsplattform «Swiss Cyber Security Days» statt. Was steht auf dem Programm, was will die Veranstaltung?

SCSD
Nicolas Mayencourt im Gespräch

Die «Swiss Cyber Security Days (SCSD)» mit ihren zahlreichen Konferenzen werden im Forum Fribourg in Granges-Paccot, rund 30 km von der Stadt Bern entfernt, durchgeführt. Der zweitägige Anlass will Akteure und Berater aus Wirtschaft, Politik und Forschung zusammenbringen. Am Programm mitgewirkt hat Nicolas Mayencourt. SicherheitsForum befragte den Unternehmer und IT-Security-Spezialist.

Es existieren zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Cybersicherheit. Weshalb hat man diesen zweitägigen Anlass ins Leben gerufen?

Nicolas Mayencourt, Unternehmer und IT-Security-Spezialist: Die Erstausgabe der «Swiss Cyber Security Days (SCSD)» ist ein Experiment. Doch die bisherigen Rückmeldungen auf unser nationales Forum mit Ausstellung stimmen uns sehr zuversichtlich. Ursprünglich hatten wir mit vielleicht 60 Ausstellern gerechnet, doch die Zahl liegt bei rund 100 inklusive Sponsoren.

Es existieren zahlreiche Fachmessen und Events zu IT-Themen, da haben Sie recht. Teilweise handelt es sich um reine Produktshows, dann sind es wieder ausschliesslich sehr technisch orientierte Hacker-Anlässe. Wir beschreiten einen Mittelweg und möchten mit den SCSD eine Brücke zwischen Fachleuten und «Laien» schlagen. An diesem Anlass sollen IT-Spezialisten und «Betroffene» wie beispielsweise KMU-Chefs, aber auch Vertreter der öffentlichen Hand miteinander diskutieren. Und zwar Leute aus allen Regionen, deshalb haben wir auch das zweisprachige Freiburg als Ort der Durchführung gewählt. Cyber-Security geht alle an, denn das Problem betrifft die ganze Gesellschaft und macht auch an Grenzen nicht halt.

In der SCSD-Broschüre heisst es, die neue IT-Security-Plattform werde Berater, Systemintegratoren und Lösungsanbieter zusammenbringen. Damit diskutieren IT-Insider miteinander, aber nicht unbedingt ein KMU-Leiter, der mit IT womöglich wenig am Hut hat.

Mayencourt: Die Veranstaltung ist in verschiedene – wir nennen sie Tracks – gegliedert. Diese sind auf das jeweilige Zielpublikum zugeschnitten. Auf der grossen Bühne in Track A wird nicht in einer «technischen Sprache» referiert, auch wenn es um technische Themen geht. Damit möchten wir Personen ansprechen, die auf dem IT-Security-Fachgebiet nicht so bewandert sind. In Track B wiederum werden dieselben Themen wie in A diskutiert, aber ausschliesslich für IT-Profis. Ziel ist es, dass beide Gruppen sich anschliessend beim Networking über die gleichen Aspekte austauschen können. Das soll das gegenseitige Verständnis fördern. Denn: IT-Security muss auch im Verwaltungsrat und in der Chefetage stufengerecht diskutiert werden können, sonst kommen wir IT-Spezialisten nicht weiter.

Nach welchen Kriterien wurden die SCSD-Themen zusammengestellt?

Mayencourt: Wir haben versucht, die relevantesten Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Mit von der Partie sind wie erwähnt auch Vertreter der offiziellen Schweiz, die mit uns an den SCSD diskutieren werden – sowohl aus dem zivilen wie auch militärischen Bereich. Denn in der Cyberfrage ist uns der Standpunkt der Landesregierung wichtig.

Wir verstehen uns als nationale Plattform, jedoch mit internationaler Ausstrahlung: So wird zum Beispiel ein Regierungsvertreter aus Südkorea berichten, wie von staatlicher Seite Nordkoreas sogenannte APT-Angriffe (Advanced Persistent Threat) die Welt bedrohen. Der Referent wird aufzeigen, wie das Land unter Kim Jong-un Aktivitäten sabotiert oder ausländische Banken von Hackern ausrauben lässt, um seinen Staatshaushalt ins Lot zu bringen. Mit solchen Vorträgen wollen wir aufzeigen, welche Cyberrisiken heutzutage eine Nation bedrohen können.

Um umfassend zu informieren, werden also auch internationale Experten zu Wort kommen. Jeder Referent wird in seiner Sprache berichten – von Englisch über Koreanisch bis Spanisch. Doch alle Vorträge werden simultan übersetzt.

Das ausführliche Interview ist im SicherheitsForum, Ausgabe 1/2019, nachzulesen.

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