Datenschutztag 2016: Cloud-Lösungen bergen Risiken
Clouddienste bieten mehrere Vorteile gegenüber physischen Speichermedien: Persönliche Daten sind jederzeit online abrufbar und können mit wenigen Klicks vom einen zum anderen Gerät übertragen werden. Dass die Verwendung von Cloudlösungen aber auch beträchtliche Risiken birgt, thematisiert der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte an seiner heutigen Veranstaltung zum Internationalen Datenschutztag.
Weil Speicherplatz im Internet Kostenvorteile bringt, lagern auch immer mehr Schweizer Unternehmen und KMU ihre Datenverarbeitung an externe Clouddienste aus. Dass die meisten Anbieter von Internet-Speicherplatz keine oder nur ungenügende Verschlüsselung der Daten anbieten und sich umfassende Rechte an den persönlichen Daten ihrer Kunden herausnehmen, wird dabei oft übersehen, wie der Eidg. Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) betont. Ebenfalls problematisch sei, dass sich die Daten nicht mehr im eigenen Netzwerk befänden, sondern in einer «Datenwolke», die meist im Ausland gespeichert sein. Weil Nicht-EU-Staaten in der Regel kein genügendes Datenschutzniveau böten, betrachte der EDÖB diese Entwicklung sehr kritisch. Er will sich im Rahmen der Revisionsarbeiten für das neue Datenschutzgesetz dafür einsetzen, dass angesichts der technologischen Entwicklungen auch in Zukunft ein angemessener Schutz der Privatsphäre in der Schweiz gewährleistet bleibt.
An einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema «Cloud Computing: sicherer Umgang mit Personendaten nach Safe-Harbor-Urteil» diskutiert Jean-Philippe Walter, EDÖB-Chef ad interim, heute mit Politikern und IT-Spezialisten anlässlich des 10. Internationalen Datenschutztages über die Gefahren, welche die Auslagerung von Datenbearbeitungen an externe Clouddienste mit sich bringt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihre Meinung zum Thema Cloud Computing auf dem Blog des EDÖB äussern.
Gesucht: die besten Clips
Auch der Datenschutzbeauftragte (DSB) des Kantons Zürich, Bruno Baeriswyl, hat sich anlässlich des 10. Europäischen Datenschutztages per Video-Aufruf an die Youtuber-Gemeinde gewandt. Diese soll jetzt selber aktiv werden, zur Kamera greifen und von ihren Erfahrungen mit den Themen Datenschutz und Privatsphäre berichten. Die besten Clips erhalten vom DSB einen finanziellen Beitrag an die Produktionskosten; dieser beträgt maximal 3000.- Schweizer Franken (Teilnahmebedingungen usw. siehe hier).