Datenverlust trotz Backup – bitte testen

Heute ist der World Backup Day 2017. Grund genug, sich wieder einmal Gedanken zu machen über die so wichtige Ressource Daten. Das wertvolle Gut ist trotz diverser Backup-Lösungen nicht immer sicher, wie eine Umfrage zeigt.

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Die aufwändige Vollsicherung der Daten ist für die meisten Unternehmen und Privatanwender heute Routine. Das ergab eine aktuelle Kundenumfrage vom Datenspezialisten Kroll Ontrack. Die Datensicherung in der Cloud zu vollziehen, wird zudem immer beliebter. Im Vergleich zum Vorjahr führen doppelt so viele Anwender (rund 33%) ihre Backups online durch, wie der Anbieter schreibt. Auch die Sicherung per Tape sei trotz digitaler Lösungen hoch im Kurs: Mehr als doppelt so viele Unternehmen und Privatanwender (17%) als im Vorjahr gaben laut Umfrage an, ihre Daten auf Band zu bannen. Dennoch hätten ungefähr ein Drittel der 1000 befragten Kunden aus Nordamerika, Europa und Australien einen Datenverlust, erlitten.

Bei 12% war das Backup korrumpiert

Auffällig dabei sei, dass nur 35% der Verlustopfer über kein (aktuelles) Backup verfügten. Folglich hätten die meisten Unternehmen trotz einer vorhandenen Lösung einen Datenverlust hinnehmen müssen. Bei einem Viertel der Befragten funktionierte die Datensicherung zudem nicht richtig. Von den Nutzern, die einen Datenverlust erlitten hatten und auf ein Backup zurückgreifen konnten, gaben immerhin 67% an, dass sie nahezu alle Daten wiederherstellen konnten, weitere 13% immerhin bis zu dreiviertel der Daten. Bei 12% war das Backup korrumpiert. Knapp 3% konnten nur geringe Daten wiederherstellen, wie die Auswertung der Umfrage ergab.

Mobile Datenträger nicht vergessen

Eine mögliche Erklärung für Datenverluste trotz Backup sei dessen System, schreibt Kroll. Seien nicht alle Endgeräte darin eingebunden, könnten Daten auf diesem Weg verloren gehen. Um eine zuverlässige Sicherung zu gewährleisten, müssten auch mobile Datenträger wie Mobiltelefone oder Notebooks mit dem Sicherungsserver verbunden sein. Unter denjenigen Anwendern, die über keine Sicherung verfügten, glaubten nur rund 7% an die Sicherheit ihrer Daten ohne Backup. Rund 14% der weltweiten Teilnehmer der Umfrage sei nach eigenen Angaben die Recherche nach geeigneten Lösungen für eine Datensicherung und deren kostspielige Verwaltung zu müssig.

Meist unverschlüsselt

Ferner ergab die Studie, dass drei Viertel aller Backups unverschlüsselt durchgeführt werden. Verglichen mit dem Vereinigten Königreich, in dem knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer ihre Sicherung verschlüsselt, schneide Deutschland mit rund 27% in der Disziplin eher schlecht ab. Der überwiegende Teil der Nutzer (44%) erstelle täglich ein Backup, in Deutschland würden sich stattliche 71% täglich darum kümmern. Mehr als 18% der Befragten würden ihre Daten einmal in der Woche sichern, knapp 16% einmal im Monat. Jährlich führten nur rund 4% ein Backup durch.

24% testen Backup nie

Von den befragten Anwendern testen 24% ihre Backups mindestens einmal in der Woche, knapp 30% einmal im Monat und etwas weniger als 14% einmal im Jahr. 24% testen nie.

Und schliesslich noch ein paar Tipps, was Unternehmen und Privatanwender beachten sollten, um bestmögliche Backup-Ergebnisse zu erzielen:

  • Im Zeitplan für die Datensicherung müssen alle Geräte und Medien abgedeckt sein.
  • Die Funktion der Backups muss gewährleistet sein und sie müssen zu den festgesetzten Zeiten laufen.
  • Datensicherungssysteme müssen regelmässig auf Fehler überprüft werden.
  • Ebenso müssen Datensicherungen auf Vollständigkeit und Funktion getestet werden.

 

Die nächsten Ausgabe des SicherheitsForums/IT-Security greift das wichtige Thema Backup auf.

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