Deformierte Gelenke: Ist man zu jung für Rheuma?
Mit der neuen Kampagne «Ich und mein Rheuma» rüttelt die Rheumaliga Schweiz an gängigen Vorurteilen gegenüber Menschen mit Rheuma. Denn Rheuma ist kein Wehwehchen, sondern eine oftmals schwerwiegende chronische Krankheit, die Menschen allen Alters treffen kann. «Ich bin jung und habe Rheuma. Das passt nicht ins Schema vieler Menschen», so bringt es eine der Protagonistinnen der Rheumaliga-Kampagne auf den Punkt.
Rheuma hat viele Gesichter, aber einen gemeinsamen Nenner. Schmerzen und Einschränkungen prägen das Leben mit Rheuma. Noch vor 40 Jahren sah man häufig deformierte Gelenke bei Rheumapatientinnen und -patienten. Mit dem medizinischen Fortschritt wurde Rheuma weitestgehend unsichtbar. Ein grosses Stück Lebensqualität einerseits, eine Herausforderung für viele Betroffene andererseits. Menschen mit Rheuma müssen sich im privaten sowie im geschäftlichen Umfeld immer wieder erklären. Nicht nur, aber auch gerade jetzt in der Coronakrise.
Da viele Rheumabetroffene durch ihre medikamentöse Behandlung oder durch ihr Alter zur Risikogruppe gehören, sorgen sie sich um ihre Sicherheit und fürchten sich vor möglichen schwerwiegenden Krankheitsverläufen bei einer COVID-19 Erkrankung. Die Rheumaliga beantwortet aktuell zahlreiche Anfragen von verunsicherten Betroffenen, die von ihrem Umfeld zu wenig Verständnis für ihre Situation erhalten. Sie interveniert und sucht mit den Beteiligten individuelle Lösungen.
Die Einschränkungen im Alltag sind vielschichtig, denn Rheuma umfasst rund 200 unterschiedliche Krankheitsbilder. Und es kann jeden treffen. Rheuma kennt kein Alter. Mitglieder des Betroffenenrates der Rheumaliga Schweiz erzählen ihre persönlichen Geschichten auf rheumaliga.ch. In der Kampagne «Ich und mein Rheuma» berichten sie von Entbehrungen, Vorurteilen, Stigmatisierung und schmerzenden Gelenken. Sie teilen ihre Erfahrungen mit rund 2 Mio. Betroffenen in der Schweiz und wollen ihnen Mut machen.
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